Vom reichen alten Mann

Land: Äthiopien
Kategorie: Novelle

Ein Mann hatte einmal sieben Söhne. Er war sehr reich, und als er älter wurde, kaufte er für jeden Sohn ein Stück Land. Daraufhin genoss er das Leben, gab das Geld mit vollen Händen aus und lud alle Nachbarn zum Schmausen ein. Wenn die Freunde sagten: «Du musst doch Geld für deine Söhne beiseitelegen!», dann antwortete er: «Ich vertraue auf das Glück und die Schlauheit meiner Söhne!» Die Söhne waren aber zu faul, um das Land zu bearbeiten. Als der Vater starb, warteten sie vierzig Tage, danach öffneten sie die Kiste, in welcher der Vater sein Geld bewahrte. Doch die Kiste war leer, nur ein Brief lag darin. In diesem stand: «In jedem Stück Land, das ich euch geschenkt habe, steckt Gold im Boden.»
Die Söhne waren enttäuscht. Jeder hatte gehofft, ein gutes Stück Geld zu erben. Schliesslich sagte der älteste Sohn: «Wenn in jedem Stück Land Gold steckt, so müssen wir die Felder umgraben, um das Gold zu finden.» Die Brüder waren einverstanden und so gruben sie ein Feld nach dem anderen um, doch das Gold fanden sie nicht.
​​​​​Müde und erschöpft sagten die jüngeren Brüder: «Wir haben nichts gefunden, also wollen wir unser Glück lieber woanders suchen und als Knechte auf einem Hof arbeiten.» So gingen sie davon, nur der älteste Bruder blieb zu Hause. Da alle Felder frisch umgegraben waren, säte der älteste Sohn Gerste. Diese wuchs so gut, dass er eine reiche Ernte einbrachte und mehrere Scheunen füllen konnte. Er verkaufte von dem Getreide und kaufte noch mehr Felder auf. Nicht lange, da war er der reichste Bauer weit und breit.
Die anderen Brüder jedoch mussten auf den fremden Höfen schwere Arbeit gegen kleinen Lohn verrichten. Nach einiger Zeit sagten sie zueinander: «Dieses Leben ist viel zu schwer. Lasst uns nach Hause gehen und sehen, wie es unserem Bruder ergangen ist.»
Gemeinsam machten sie sich auf den Heimweg. Hungrig, staubig und in zerrissenen Kleidern kamen sie dort an. Sie klopften an die Tür und als der Bruder sie nicht erkannte, sagten sie: «Wir sind es, deine Brüder! Wir haben viel gearbeitet und viel gelitten. Sag, hast du das Gold gefunden?»
Der Älteste liess die Brüder ein, gab ihnen zu essen und zu trinken und sagte: «Das Gold, das unser Vater meinte, war der fruchtbare Boden unserer Felder. Seht, es hat mir viel Reichtum gebracht und diesen will ich von nun an mit euch teilen.»
Von diesem Tag an arbeiteten die sieben Brüder fleissig miteinander auf den Feldern und lebten in Glück und Reichtum.

Fassung Djamila Jaenike, nach:  C. Detlef, G. Müller, Märchen aus Äthiopien, München 1992 © Mutabor Märchenstiftung

The rich old man

A man once had seven sons. He was very rich and as he grew older, he bought a piece of land for each son. He then enjoyed life, spent the money lavishly and invited all his neighbours over for a feast. When his friends said: "You have to put money aside for your sons!", he replied: "I trust in the luck and intelligence of my sons!" But the sons were too lazy to work the land. When the father died, they waited forty days, then opened the box in which the father kept his money. But the box was empty, with only a letter inside. It said: "There is gold in the ground in every piece of land I have given you."

The sons were disappointed. Each had hoped to inherit a good piece of money. Finally, the eldest son said: "If there is gold in every piece of land, then we must dig up the fields to find the gold." The brothers agreed and so they dug up one field after another, but they did not find the gold.

Tired and exhausted, the younger brothers said: "We haven't found anything, so we'd rather seek our fortune elsewhere and work as farmhands on a farm." So they left, only the eldest brother stayed at home. As all the fields had just been dug up, the eldest son sowed barley. It grew so well that he brought in a rich harvest and was able to fill several barns. He sold the grain and bought more fields. Before long, he was the richest farmer far and wide.

The other brothers, however, had to do hard labour on other people's farms for small wages. After a while, they said to each other: "This life is far too hard. Let's go home and see how our brother is doing."

They set off home together. They arrived hungry, dusty and in torn clothes. They knocked on the door and when the brother didn't recognise them, they said: "It's us, your brothers! We have worked hard and suffered a lot. Tell me, have you found the gold?"

The eldest let the brothers in, gave them food and drink and said: "The gold our father meant was the fertile soil of our fields. Look, it has brought me a lot of wealth and I want to share it with you from now on."

From that day on, the seven brothers worked together in the fields and lived in happiness and wealth.

Fassung Djamila Jaenike, nach:  C. Detlef, G. Müller, Märchen aus Äthiopien, München 1992, englische Fassung Lysander Jaenike © Mutabor Märchenstiftung

ከባለጸጋው ሽማግሌ

ተረት ተረት

ከብዙ ዓመታት በፊት አንድ ባለ ፀጋ ሰው ሰባት ወንድ ልጆች ነበሩት:: እጅግ የተትረፈረፈ ሀብት ነበረው ዕድሜውም በገፋ ጊዜ ለሰባቱ ወንድ ልጆቹ መሬት ገዛላቸው:: ከዚያም በሕይወቱ በሚገባ ተደሰተ ፣ የቀረውን ገንዘብ ሙሉ በሙሉ ለራሱ ተጠቀምብት ፤ እንዲሁም ጎረቤቶቹን በሙሉ ግብዣ ጋበዛቸው። ወዳጆቹም "ለልጆችህ ገንዘብ ማስቀመጥ አለብህ!" አሉት። እርሱም "በልጆቼ  ዕድልና ብልህነት እተማመናለሁ!" ብሎ በኩራት መለሰላቸው።

ልጆቹ ግን በጣም ሰነፍ ስለነበሩ መሬታቸውን ምንም አላረሱም ነበር። አባታቸው ሲሞት  አርባ ቀን ጠበቁ፤ ከዚያም አባታቸው ገንዘቡን ያስቀምጥበት  የነበረውን  ሳጥን ከፈቱ። ይሁን እንጂ በውስጡ ያገኙት አንድ ደብዳቤ ብቻ ነበር። በደብዳቤውም ላይ አባትየው እንደዚህ ብሎ ጽፏል "በሰጠዋችሁ መሬት ውስጥ ሁሉ ወርቅ ታገኛላችሁ" ነገር ግን ልጆቹ ባነበቡት ነገር በጣም አዘኑ ምክንያቱም ብዙ ገንዘብ ለመውረስ ተስፋ አድርገው ነበርና።  በመጨረሻም ታላቅ ወንድማቸው እንደዚህ አላቸው "በእያንዳንዱ መሬት ውስጥ ወርቅ ካለ? ወርቁን ለማግኘት ማሳውን መቆፈር አለብን።" ወንድሞቹም በዚህ ተስማምተው መሬቱንም በየተራ መቆፈር ጀምሩ፤ ሆኖም ግን ምንም አይነት ወርቅ ሊያግኙ አልቻሉም። ታናሽ ወንድማቸው በጣም በተዳከመ ድምጽ "ምንም ነገር አላገኘንም፤ በመሆኑም ዕድላችንን ሌላ ቦታ በመሄድ፣ በግብርና ተቀጥረን ብንሠራ ይሻላል" አላቸው። እነሱም ከታላቅ ወንድማቸው በስተቀር በሃሳቡ ተስማምተው  መንደራቸውን ለቀው ተሰደዱ::

መሬቱ በሙሉ እንደ አዲስ የተቆፈረ በመሆኑ ታላቅየው ገብስ ዘራበት። መሬቱ ድንግል ስለነበረ የዘራው ሁሉ በጣም ከማደጉ የተነሳ የተትረፈረፈ ምርት ሰበሰብ በርካታ ጎተራዎችንም ሞላ። እህሉን ሸጦ ተጨማሪ እርሻዎችንም ገዛ። ብዙም ሳይቆይ በጣም የታወቀ ሀብታም ገበሬ ለመሆን ቻለ።

በተቃራኒው ሌሎቹ ወንድሞቹ አነስተኛ ገንዘብ ለማግኘት በባዕድ ሰዎች እርሻ ላይ ጠንክረው መሥራት ነበረባቸው። ከተወሰነ ጊዜ በኋላ እርስ በርሳቸው "ሕይወት በጣም አስቸጋሪ ነው እስቲ ወደ መንደራችን ተመልሰን ወንድማችን ምን እንዳጋጠመው እንመልከት" ብለው ወደ ቀያቸው ጉዞ ጀመሩ። በጣም ተርበው፣ አቧራማና የተቀዳደደ ልብስ ለብሰው ወደ መንደራቸው ደረሱ። የወንድማቸውን በር አንኳኩ፤ ወንድማቸውም ከመጎሳቆላቸው የተነሳ አላወቃቸውም ነበርና እንድዚህ አሉት "እኛ ወንድሞችህ ነን! ብዙ ስራ በትንሽ ዋጋ እየስራን ፤ ብዙ መከራ ደርሶብናል ። ንገረን፤ ወርቁን አገኘኸው?"

ታላቃቸውም፣ ወንድሞቹን ወደ ቤት አስገባቸው፣ ቅያሪ  ልብስ ሰጣቸው ምግብ እና መጠጥም አቀረበላቸው።  ከበሉ እና ከጠጡ በኋላ ታላቅ ወንድማቸው እንዴት እንደዚህ ባለሀብት ሊሆን እንደቻለ ማስረዳት ጀመረ። እንዲዚህም አላቸው "አባታችን ወርቅ ማለቱ በጣም ለም የነበረውን የእርሻ  መሬት ማለቱ ነበር። ተመልከቱ መሬቱ ብዙ ሃብት አምጥቶልኛል። ከዛሬ ጀምሮ ላካፍላችሁ እፈልጋለሁ።" ከዚያን ቀን ጀምሮ ሰባቱ ወንድማማቾቸ በእርሻው ላይ በጋራና በትጋት በመስራት እንደ አባታቸው ባለጸጋ ለመሆን ቻሉ።

ተረቴን መልሱ አፌን በዳቦ አብሱ።

እትም በጃሚላ ጄኒኬ፣ ከ ሲ. ዴትልፍ፣ ጂ. ሙለር፣ ኢትዮጵያዊ ተረት፣ ሙኒክ 1992 ©ሙታቦር ተረት ፋውንዴሽን

Das heutige Äthiopien ist ein Vielvölkerstaat mit über 80 ethnischen Gruppen im abessinischen Hochland. Trotz grosser sozialer Fortschritte im 21. Jahrhundert zählt Äthiopien zu den ärmsten Ländern der Welt. Gemäss den Vereinten Nationen sind fast die Hälfte der Bevölkerung unterernährt und haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Die jüngere Geschichte ist geprägt von Kriegen mit den Nachbarstaaten und innerpolitischen Unruhen, seit 2020 herrschen erneut bürgerkriegsähnliche Zustände.

 

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