Dr Gugger - Fabel/Tiermärchen

Dr Gugger

Land: Schweiz
Region:
Kategorie: Fabel/Tiermärchen

Der Gugger isch vor Alters es gizigs Wib gsi , e rechti Batzechlimmere, und het mit Wegge ghandlet. Chunnt einisch äsen es arms hungrigs Büebli zuen ere und wott eren es Weggli abchaufe.

„Wie tür so nes Weggli?" frogt er.

„He, seit si, so vil Chrüzer chost's as i mag uf di blutt Hand glegge."

„s'Söll gälte, seit s'Büebli und längt si Hand dar. Aber do het de Gitznäper nie welle fertig werde mit dem Chrüzerlegge; wo nume no-n es munzigs Blätzli vo der Hand füre güggelet het , do het si no gwüßt e Chrüzer ine z'zwänge und het das Büebli gar grusam gängstet und glangwilet, bis em am End aller Ende d'Geduld afen usgangen ist.

„Flüg uf und rüef Guggu ! " seit's i sim Hunger und Verdruß — und bim Wätterli! chum het's es duße, sen isch das gizig Wib en Gugger worde und isch en Gugger blibe bis hütiges Tags.

 

Quelle: Sutermeister, Otto: Kinder- und Hausmärchen aus der Schweiz

Aargau und Luzern. (Mundartlich nach Rochholz Alemannisches Kinderlied S. 78, und Lütolf Sagen S. 355.)

Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchen.ch.