Zu Erlisbach war eine Wöchnerin gestorben und begraben worden. Der Kirchhof aber liegt nicht auf der gleichen Seite wie jenes verwaiste Haus, sondern jenseits des Baches, welcher das Dorf in zwei Theile scheidet. Da man nun seit jenem Begräbniss jede Nacht ums Haus weinen hörte, so erinnerte man sich, dass dieses von der verstorbenen Mutter herrühren möchte; denn sechs Wochen lang muss jede verstorbene Wöchnerin noch ihr Kind heimsuchen, hier aber hielt das am Hause vorbeifliessende Wasser den Geist ab, zu ihrem Säugling kommen zu können. Sobald ein Steg über den Bach gelegt war, hörte auch das Gestöhne auf. (A. Birrcher in Laufenburg.)
Band 1, Quelle: Ernst L. Rochholz, Schweizer Sagen aus dem Aargau, Band 1 Aarau, 1856, Seite 56
Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchen.ch.