Obigen Namen trägt das Stadtthier in Kaiserstuhl; es erscheint als Hund und als Schwarzwälder-Hotzenmann, das heisst in jener alterthümlich schönen Tracht der Bauern aus der benachbarten Grafschaft Hauenstein am badischen Oberrhein bei Waldshut. Übrigens gelten im ganzen Bezirk Zurzach die grossen Hunde für geistersichtig, ja für böse Geister selbst. Der Wälderma erschien sonst gewöhnlich bei der Zollstube an der Rheinbrücke, wo das alte Babeli gewohnt hat. Sie kannte ihn so gut, dass sie auf sein Anklopfen jedesmal in ihrer Stube drinnen sagte: Wozu das Klopfen, du kannst ja doch zu jedem Schlüsselloch herein. Gewöhnlich trat dann ein abgezehrter, stier blickender Mann ein, der gleich an den Ofen gieng und sich wärmte. Er antwortete nie. Im Franzosenkriege waren Appenzeller zur Deckung der Rheingrenze hier aufgestellt und ein paar Mann kamen auch zum Babeli in Einquartierung. Als nun der Rhima damals gerade auch einmal an die Thüre klopfte, schickte sie ihre Appenzeller zum Aufmachen. Aber diese entliefen mit einander, und seither war sie mit allen Soldaten verschont. Damals wagte man noch nicht, Nachts vom Rheine her Wasser ins Städtchen herauf zu tragen; heutzutage ist er ziemlich vergessen.
E. L. Rochholz, Schweizer Sagen aus dem Aargau, Band 2, Aarau 1856
Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchen.ch.