Die Zofinger Hasenfrau

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Eine Frau in Zofingen aus vornehmem Geschlechte, welches aus Südfrankreich in die Schweiz eingewandert kam, stiehlt, in eine Katze verwandelt, in der Stadtmetzge das Fleisch, und in einen Hasen verwandelt auf dem Felde die Früchte. Ein guter Schütze machte sich lange hinter diesem Hasen her, bis er ihm eines auf den Kopf brennen konnte. Trotz des sicheren Schusses entwischte zwar das Tier, aber seitdem ist jene Frau einäugig.

Man hatte einst Korngarben, die der Gutsherr hatte überreif werden lassen, in der Nähe der Stadt aufzuladen, und vor der Menge armer Ährenleserinnen, die begierig den ausfallenden Halmen nachgingen, konnte der Erntewagen kaum vorwärts kommen. Der verdriessliche Gutsherr wies die Kinder unsanft vom Acker. Nun aber stand der Wagen wie verhext fest und die Stiere wollten nicht weiter vom Flecke. Weil man gleich Böses befürchtete, so half man sich nach altem Brauch; man schlug nämlich einem Rade die ungerade Speiche aus, und wirklich fuhr hierauf der Wagen weiter. Jene einäugige Zofingerin aber ist seit jener Zeit auch noch hinkend geworden.

E. L. Rochholz, Schweizer Sagen aus dem Aargau, Band 2, Aarau 1856

Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch

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