Es erhebt sich mitten im Dorf eine kegelförmige Anhöhe mit Spuren von altem Gemäuer, halb herum geht ein tiefer Graben. Der Ort heißt Burg. Hier wohnte der Vogt, der über Dorf und Umgegend herrschte. Man berichtet von ihm nur, daß er ein Tyrann gewesen sei und in einem Aufruhr der Bauern sein Leben verloren habe; seine brave Gattin hieß die Burgmutter; ihr strenger Gemahl hatte sie damals in einem Gemache eingesperrt gehalten und so mußte sie unter den Trümmern der Burg mit begraben werden.
(N. Moos von Merenschwand.)
Band 3.1, Quelle: Ernst L. Rochholz, Naturmythen, Neue Schweizer Sagen, Leipzig 1962, S. 97 – 101
Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchen.ch.