Der höchste Berg im Fricktal ist der Schaumberg. Auf diesem Berge lässt sich oftmals, jedoch immer nur des Nachts um zwölf oder um ein Uhr, ein Jäger erblicken. Er ist, wie die Jäger es gewöhnlich pflegen, grün gekleidet, hat eine Büchse und eine leere Waidtasche um. Zwei Hunde folgen ihm. Gewöhnlich kommt er den Berg herab, ungefähr in der Mitte desselben bleibt er stehen, legt die Büchse an, zielt und drückt los. Sobald der Schuss gefallen, ertönt ein Klaggeschrei und Alles ist spurlos verschwunden.
Nach den Einen hat dieser Jäger, als er einmal bei Lebzeiten auf der Jagd gewesen und ihm den ganzen Tag kein Stück Wild zu Schuss gekommen war, den Fluch getan: nicht ohne ein Stück Wild nach Hause zu gehen und sollte er ewig jagen. Nach Andern wieder soll der Unglückliche, wo er stehen bleibt, im Wahn, es sei ein Reh oder ein Hirsch im Gebüsch verborgen, sein Weib samt ihrem Galan erschossen haben, worauf derselbe in den Wald zurückgekehrt und jämmerlich darin umgekommen sei.
C. Kohlrusch, Schweizerisches Sagenbuch. Nach mündlichen Überlieferungen, Chroniken und anderen gedruckten und handschriftlichen Quellen., Leipzig 1854.
Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchen.ch.