In einem Königreich hauste einmal ein schrecklicher Dämon, ein Ghul. Er lebte in einer Höhle im Wald, nicht weit von der Stadt, in der der König lebte. Alle Menschen fürchteten den Ghul, denn er lockte Wanderer in den Wald, um sie zu verschlingen und frass die Tiere auf den Weiden. Es wäre leicht gewesen, den Ghul zu töten, denn man musste ihm nur drei Haare ausreissen, aber niemand traute sich in die Nähe des Dämons.
Nun hatte der König eine sehr schöne Tochter, und so liess er ausrufen: „Wer mir die drei Haare vom Ghul bringt, bekommt die Prinzessin zur Frau!“ Doch kein einziger der Prinzen und Edlen des Landes wagte sich in die Höhle des Dämons. In dem Land lebte jedoch ein junger Mann, der liebte die Prinzessin schon lange. Doch da er arm war, konnte er sie niemals heiraten. So beschloss er, sein Glück zu versuchen und den Ghul zu töten. Mutig ging er in den Wald, ohne zu wissen, ob er lebend wieder herauskam. Es war noch hell, als er die Höhle erreichte, doch der Ghul war nicht zu Hause. Er war auf der Jagd nach Menschen. Da wagte er sich in die Höhle hinein. Dort sah er ein Mädchen in der Höhle sitzen und weinen. Als es den jungen Mann sah, rief es: „Geh schnell fort, denn wenn der Ghul dich hier findet, wird er dich fressen! Mich frisst er nicht, weil er mich zur Frau haben will, dabei bin ich doch schon einem anderen Mann versprochen!“
„Ich bin gekommen, um den Ghul zu töten. Denn weisst du, ich möchte die Prinzessin heiraten und dafür brauche ich drei Haare vom Kopf des Ghul. Wenn man sie ausreisst, stirbt er. Vielleicht kannst du mir helfen, dann bist auch du frei?“
Das Mädchen schöpfte Mut und sagte: „Verstecke dich hier in dieser Nische, denn der Dämon kommt bald nach Hause. Ich will sehen, ob ich ihn überlisten kann.“ Kurz darauf kam der Ghul nach Hause. Er schnüffelte, knurrte vor Hunger, und rief: „Ich rieche Menschenfleisch, wo ist es?“
„Unsinn“, sagte das Mädchen. „Du hast den Geruch sicher selbst mitgebracht. Iss und ruh dich aus.“
Der Ghul ass alles, was das Mädchen ihm hingestellt hatte, legte sich dann hin und schlief ein. Das Mädchen setzte sich an sein Kopfende und wartete. Als der Ghul laut zu schnarchen begann, zupfte es ihm eines der Haare vom Kopf.
„Au! Was war das?“, rief der Ghul.
„Ich habe geträumt, dass du im Meer ertrinkst und nur dein Kopf aus dem Wasser ragte. Da habe ich dich an den Haaren herausgezogen“, antwortete das Mädchen.
„Nun gut, aber jetzt lass mich schlafen“, sagte der Ghul und schloss wieder die Augen. Das Mädchen wartete eine Weile, dann zupfte es das zweite Haar aus.
„Was war das?“, wollte der Ghul aufgebracht wissen.
„Ich habe geträumt, dass ich aus dem Boot gefallen bin, und beim Fallen habe ich nach deinen Haaren gegriffen, sonst wäre ich ertrunken. Gut, dass du mich mit deinem Schrei geweckt hast“, meinte das Mädchen.
Der Ghul glaubte ihren Worten, schlief ein und begann zu schnarchen. Da riss sie ihm das dritte Haar aus, und der Ghul starb auf der Stelle. Der junge Mann hatte alles beobachtet und sprang nun hervor. Das Mädchen gab dem jungen Mann die drei Haare, dann sammelten sie gemeinsam die Schätze des Dämons ein und machten sich auf den Rückweg. Überall wo sie hinkamen, riefen sie: „Der Ghul ist tot!“ Die Menschen jubelten und begleiteten sie in die Stadt. Dort wartete der König bereits zusammen mit seinem Hofstaat und der hübschen Prinzessin. Der junge Mann verbeugte sich vor dem König und sprach: „Hier sind sie, die drei Haare des Ghul,“ er übergab sie dem König und zeigt ihm die Schätze, die sie mitgebracht hatten. Der König belohnte das Mädchen reichlich, der junge Mann aber bekam die Prinzessin zur Frau. Sie feierten viele Nächte. Auch wir waren dabei, sahen das Glück des jungen Hochzeitpaars, assen von ihrem Festmahl, gingen nach Hause und legen diese Geschichte in eure Hände.
Märchen aus Palästina, Fassung Djamila Jaenike, nach: I. Muhawi, S.Kanaana, Speak Bird, speak again, Palestinian Arab Folktales, Berkeley, Los Angeles, 1989, unter dem Titel „The brave lad“. Aus dem Englischen übersetzt von Anina Meile. © Mutabor Märchenstiftung
شعرات الشيطان الثلاثة
حكايات من فلسطين
عاش ذات مرة في مملكة، شيطان رهيب، غول. عاش في كهف في الغابة ليس بعيداً عن المدينة التي عاش فيها الملك. كل الناس يخافون من الغول لأنه استدرج المتجولين إلى الغابة ليأكلهم ويأكل الحيوانات في المراعي. كان من السهل قتل الغول كل ما عليك فعله هو نتف ثلاث شعيرات من رأسه، لكن لم يجرؤ أحد على الاقتراب من الشيطان.
كان للملك ابنة جميلة جداً وقد أعلن قائلاً:" من يحضر لي شعرات الغول الثلاثة سيحصل على الأميرة كزوجة!" ولكن لم يكن يجرؤ أحد من أمراء ونبلاء البلاد على دخول وكر الشيطان.
ومع ذلك عاش في البلاد شاباً كان يحب الأميرة منذ فترة طويلة. لكن بما أنه كان فقيراً لا يستطع الزواج منها أبداً، قرر أن يجرب حظه ويقتل الغول. ذهب بجرأة إلى الغابة دون أن يعرف ما إذا كان سيخرج حياً مرة اخرى.
كان لا يزال نوراً عندما وصل إلى الكهف لكن الغول لم يكن في المنزل. كان يصطاد الناس. فغامر بدخول الكهف. هناك رأى فتاة تجلس في الكهف وتبكي. عندما رأت الشاب صرخت: "ابتعد مسرعاً لأن الغول إذا وجدك هنا فسوف يأكلك! لا يأكلني لأنه يريدني أن أكون زوجته وقد وُعدت بالفعل برجل آخر!"
قال: "جئت لقتل الغول. تعلمين أريد أن أتزوج الأميرة ولهذا أريد ثلاث شعرات من رأسه. إذا اقتلعتُهم، يموت. ربما يمكنكِ مساعدتي، إذاً ستكونين حرّةً أيضاً؟"
تجرأت الفتاة وقالت "اختبئ هنا في هذه الفتحة لأن الشيطان سيعود إلى المنزل قريباً. أريد أن أرى ما إذا كان بإمكاني التغلب عليه بذكاء."
بعد ذلك بوقت قصير، عاد الغول إلى المنزل. استنشق الجوع وصرخ: "أشم رائحة اللحم البشري هنا، أين هو؟"
قالت الفتاة: "هراء، أنا متأكد من أنك جلبت الرائحة بنفسك. كل واسترح."
أكل الغول كل ما وضعته الفتاة أمامه ثم استلقى ونام. جلست الفتاة عند نهاية رأسه وانتظرت. عندما بدأ الغول يشخر بصوت عالٍ، سحبت أحد الشعيرات من رأسه.
"صرخ الغول: "آخ! ماذا كان هذا؟
ردت الفتاة: "حلمت أنك تغرق في البحر ورأسك فقط يبرز من الماء، لهذا سحبتك من شعرك."
قال الغول:" حسناً دعيني أنام الآن." وأغمض عينيه مرة أخرى
انتظرت الفتاة بعض الوقت ثم اقتلعت الشعرة الثانية.
سأل الغول بغضب "ماذا كان هذا؟"
قالت الفتاة: "حلمت أنني سقطت من القارب وعندما سقطت أمسكت شعرك وإلا كنت سأغرق، من الجيد أنك أيقظتني بصراخك."
صدق الغول كلماتها ونام وبدأ في الشّخير. ثم اقتلعت الشّعرة الثالثة ومات الغول على الفور.
كان الشاب قد لاحظ كل شيء وقفز في الحال. أعطت الفتاة الشعرات الثلاثة للشاب ثم جمعوا معاً كنوز الشيطان وانطلقوا في طريق عودتهم. أينما ذهبوا كانوا يصرخون: "الغول مات!" هتف الناس ورافقوهم إلى البلدة. كان الملك ينتظر بالفعل هناك مع حاشيته والأميرة الجميلة. انحنى الشاب للملك وقال:" ها هم شعرات الغول الثلاثة" وسلمهم إلى الملك وأراه الكنوز التي جلبوها معهم. كافأ الملك الفتاة بسخاء، أما الشاب فقد تزوج الأميرة. احتفلوا عدة ليالٍ. كُنّا هناك أيضاً ورأينا سعادة العروسين الشابين وأكلنا من وليمتهم وذهبنا إلى المنزل ووضعنا هذه القصّة بين أيديكم.
نسخة جميلة جانيكه مستوحاة من: أ. مهوي س. كنعانة، تكلم يا طائر، تكلم مرة أخرى، حكايات شعبية عربية فلسطينية، بيركلي، لوس أنجلوس، 1989، تحت عنوان "الفتى الشجاع". ترجمت من الإنجليزية أنينا ميل.