Die beiden Jean - Les deux Jean

Land: Schweiz
Region: Pays d'Enhaut
Kategorie: Sage

In Les Ormonts war lange Zeit von diesen berüchtigten Jägern die Rede. Als einer der beiden eines Tages in der Nähe des Oldenhorns auf Gämsjagd war, sah er zu seiner Überraschung eine Frau, die mit einer Wiege auf dem Kopf die Felswände hinaufkletterte. Die Frau näherte sich ihm und fragte ihn, ob er es wagen würde, zu ihr zu kommen und ihre Geissen zu schlachten. Auf die ehrliche Antwort des Jägers, der ihr seine Absicht erklärte, bot sie ihm einen schönen Gämskäse an und sagte ihm, dass er, solange er nicht auf die Jagd ginge, diesen köstlichen kleinen Käse nie weniger werden sehen würde. Jean nahm das Angebot an und es ging ihm gut, bis seine Leidenschaft wieder die Oberhand gewann. Er traf die Frau wieder, die das erste Mal zu ihm gesprochen hatte, und war sehr erstaunt, als sie ihn fragte, warum er an diesem Tag nicht in Saint-Maurice sei, da alle Bösen wie er dort versammelt seien, um einen Wirt zu beerdigen, der zwanzig Jahre lang nie aufgehört hatte, Wasser in seinen Wein zu mischen. Daraufhin machte sich Jean eilig auf den Weg und kam in Saint-Maurice an, wo er tatsächlich den Tod des Schankwirts feststellte.

Die beiden Brüder jagten gewöhnlich allein. Es genügte ihnen, das Wild zu sehen, um es zu treffen. Als sie einige Monate später auf dem Sterbebett lagen, tummelten sich Gämsen, Hasen und Füchse um ihre Behausung herum. Drei Tage lang herrschte große Freude in den umliegenden Häusern und Hütten. Vor allem das alte Wild jubelte. In Creux de Champs, Le Pillon, Solalex, Maitreille, Mont d'Or, La Lécherette und in den Wäldern rund um Meilleret gab es fröhliche Feste. Die alten Füchse hielten die Geigen und von den Tannenzweigen pfiffen die Rebhühner, Auerhähne und Fasane ihre schönsten Melodien.

 

Quelle: Alfred Cérésole, Légendes des Alpes vaudoises, 1885, unter dem Titel: Les deux Jean
Übersetzt von der Mutabor Märchenstiftung, www.maerchenstiftung.ch

 

Les deux Jean

Aux Ormonts, il fut pendant longtemps question de ces célèbres chasseurs. Un jour que l’un des deux était à la chasse du chamois près de l’Oldenhorn, il aperçut, à sa grande surprise, une femme qui montait les parois de rochers, en portant un berceau posé sur sa tête. Cette femme s’approche et lui demande s’il osait venir lui tuer ses chèvres. Sur la réponse franche du chasseur, lui déclarant son dessein, elle lui offrit un joli fromage de chamois, en lui disant qu’aussi longtemps qu’il s’abstiendrait d’aller à la chasse, il verrait ce délicieux petit fromage ne jamais diminuer. Jean accepta et s’en trouva fort bien jusqu’au jour où sa passion reprit le dessus. Rencontrant de nouveau celle qui lui avait parlé une première fois, il fut fort étonné de lui entendre demander pourquoi il n’était pas à Saint-Maurice ce jour-là, puisque tous les démons comme lui y étaient rassemblés, pour enterrer un aubergiste qui pendant vingt ans, n’avait jamais cessé de mêler de l’eau à son vin. Sur ce, Jean partit en hâte, arriva à Saint-Maurice où il constata en effet la mort du cabaretier.

Les deux frères chassaient ordinairement seuls. Il leur suffisait de voir le gibier pour l’atteindre. Quand, à quelques mois de distance, ils se trouvèrent sur leur lit de mort, les chamois, les lièvres et les renards se mirent à gambader autour de leur demeure. Il y eut, pendant trois jours, une grande joie dans les gîtes et dans les tannières d’alentour. Le vieux gibier surtout se mit en liesse. À Creux de Champs, au Pillon, à Solalex, en Maitreille, au Mont d’Or, à la Lécherette, dans les bois qui entourent le Meilleret, il y eut de joyeux sabbats. Les vieux renards tenaient les violons, et, du haut des branches des sapins, les perdrix, les coqs de bruyères, et les faisans sifflaient leurs plus jolis airs.

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