Der Stein des Ziegenhirten - La pierre du chevrier

Land: Schweiz
Region: Aigle
Kategorie: Sage

Ein merkwürdiges, zweifellos sehr bescheidenes Wahrzeichen, das aus der Zeit der ersten Bewohner unserer Alpen stammt und bei ihren ersten religiösen Zeremonien gedient haben muss, ist ein sehr wenig bekannter Druidenstein.

Es handelt sich um einen Felsblock, den man im Bois des Pesses oberhalb von Aigle findet. Er besteht aus zwei Teilen: Der eine ist an seinem südlichen Ende fünf bis sechs Fuß hoch und hat eine schräge Seite, in die eine quadratische Mulde eingehauen wurde, zu der zwei in den Stein gehauene Kanäle führen; der andere besteht aus einem angrenzenden Block, auf dem sich eine runde und ziemlich tiefe Mulde befindet. Der Wald, der diesen Felsen umgibt, besteht heute aus Eichen, Tannen und Buchen.

Dieser Stein, der in späteren Zeitaltern als «Stein des Ziegenhirten» bezeichnet wurde, weil er zweifellos von den Hütern der umliegenden Herden benutzt wurde, entweder um darauf zu sitzen oder um sich mit dem Wasser zu erfrischen, das der Regen in seinen Mulden ablagerte und noch immer ablagert, dieser Stein, sage ich, muss gleichzeitig mit den ersten Ereignissen, die in diesem Teil unseres Landes stattgefunden haben, entstanden sein. Wenn man nach Analogien urteilt, muss er für die blutigen Opfer gedient haben, die die Kelten und ihre Priester gerne in unseren Wäldern darbrachten. – Was kann er uns alles erzählen, was er einst in diesem fernen Abschnitt unserer Geschichte gesehen und gehört hat, dessen einzige erhalten gebliebene Zeugen heute unsere Legenden sind!

 

Quelle: Alfred Cérésole, Légendes des Alpes vaudoises, 1885, unter dem Titel: La pierre du chevrier
Übersetzt von der Mutabor Märchenstiftung, www.maerchenstiftung.ch

 

La pierre du chevrier

Un monument curieux, très modeste sans doute, qui remonte à l’époque des premiers habitants de nos Alpes, et qui doit avoir servi à leurs premières cérémonies religieuses, est une pierre druidique très peu connue.

C’est un bloc de rocher qu’on trouve dans le bois des Pesses, au-dessus d’Aigle. Il se compose de deux parties : l’une haute de cinq à six pieds à son extrémité sud, présente une face inclinée, où a été creusée une cuvette de forme carrée, à laquelle aboutissent deux canaux taillée dans la pierre ; l’autre consiste en un bloc adjacent, surmonté d’une cuvette arrondie et assez profonde. La forêt qui entoure ce rocher est aujourd’hui composée de chênes, de sapins et de fayards.

Cette pierre qui, dans les âges subséquents, a été appelée la « pierre du chevrier », à cause de l’usage qu’en ont fait sans doute les gardiens des troupeaux d’alentour, soit pour s’y asseoir, soit pour se désaltérer de l’eau que la pluie déposait et dépose encore dans ses cuvettes, cette pierre, dis-je, a dû être contemporaine des premiers événements qui se sont passés dans cette partie de notre pays. Si l’on en juge par analogie, elle a dû servir aux sacrifices sanglants que les Celtes et leurs prêtres aimaient à célébrer dans nos forêts. – Que ne peut-elle nous dire tout ce qu’elle a vu et entendu jadis dans ce lointain de notre histoire, dont nos légendes sont aujourd’hui les seuls monuments restés debout !

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