Leib und Seele

Land: Schweiz
Kategorie: Schwank

Es war eben zur Zeit der Reformation in Bünden, als in einem Orte im Engadin ein Bettelmännlein seinem Ende nahe war. Nun wollten beide Seelsorger in der Gemeinde ihm den letzten Trost spenden, und so kam es, dass während der protestantische Geistliche zu dem Todkranken sich verfügte, der katholische Seelsorger schon bei Demselben sich eingefunden hatte. Die beiden Hirten gerieten in heftigen Streit: Jeder behauptete, dass das Bettelmännlein ein Schäflein seiner Herde sei. - Endlich stellte man die Entscheidung dem Sterbenden selber anheim. Dieser urteilte: »Wenn die Herren Ehrwürden nicht einig werden, müssen sie halt teilen. Meinen Leib bekommt die Gemeinde, und mit der Seele mögen die Herren machen, was sie für gut finden.«

Quelle: Volksthümliches aus Graubünden, D. Jecklin, vollständige Neuauflage, Berlin 2014

Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.

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