St. Annaschloss

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Im St. Annaschloss wohnte in alten Zeiten ein grausamer Vogt. Einst saßen zwei Gefangene im tiefen Verließ. Der Vogt gab ihnen nichts zu essen, so daß der eine vor Hunger starb. Der andere blieb am Leben, weil eine Frau ihm heimlich Nahrung zutrug. Die Wohltäterin wurde aber gesehen und ebenfalls eingesteckt, wo sie mit dem armen Gefangenen verhungern mußte. Bald starb auch der grausame Vogt. Seit jener Zeit war es im Schlosse unruhig, bis dort eine Kapelle erbaut wurde.

Vom St. Annaschloß nach Schloß Sulzberg (jetzt Möttelischloß) führte einst ein unterirdischer Gang.
A. Sprenger.

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Im St. Annaschloss saßen ehemals die Edeln von Rorschach, die im weiten Umkreis sehr begütert waren. Das Aufstreben des Klosters -in St. Gallen trieb sie in langwierige Fehden, denen sie endlich unterlagen. Im Jahre 1449 ging ihr Besitz in die Hand des Fürstabtes über; das Schloß wurde der Amtssitz des äbtischen Vogtes, der seit 1464 auch den Blutbann ausübte.

Den heutigen Namen hat es von seiner Schutzpatronin, der heiligen Anna, zu der man gelegentlich wallfahrtet, da sie mit Vorliebe glückliche Ehen abschließen soll.

Heiligi St, Anna,
Gib alle Meitli Manne;
Mir aber z'erste,
I plangere am mehrste.
 

Quelle: Sagen des Kantons St. Gallen, Jakob Kuoni, St. Gallen 1903, Nr. 35, S. 19f

Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.

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