Die geharnischten Frauen

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Die geharnischten Frauen

Im Jahre 1299 beklagte sich die Stadt Winterthur bei König Albrecht höchlich über die Zürcher, diese hätten sich unterstanden. sie mutwillig mit Krieg zu überziehen . . . , und da es ihnen misslungen sei, fügten sie Winterthur täglich Schaden zu . . . Auf diese Anklage hin . . . besammelte der König sofort den Adel und anderes Volk zu Ross und zu Fuss und legte sich vor Zürich. Er belagerte die Stadt mit Macht, denn er meinte, hier keinen Widerstand zu finden, da der grösste Teil des zürcherischen Kriegsvolkes in der vorausgegangenen Schlacht bei Winterthur erschlagen worden war.

Der König lag mit seinem besten Volke am Zürichberg beim Kratten, wo der Adel und die Reisigen viele Spiegelfechtereien anwandten. Darob erschraken die Städter, berieten, was zu tun wäre und kamen überein, Knaben und Töchter, die gross genug schienen, zu bewaffnen. Sie zogen mit Pfeifen und Trommeln in der Stadt herum, zuletzt auf den Lindenhof hinauf, dass der Feind sie sehen sollte.

Als der König und die Seinen das erblickten, schätzten sie den Auflauf für ein Kriegsheer. Sie besorgten, dass sie den Zürchern keinen Widerstand entgegensetzen könnten, wenn sie aus der Stadt einen Ausbruch wagten. Damit aber der König nicht abziehen müsste, ohne etwas erreicht zu haben, liess er in die Stadt den Bericht bringen: Wenn die Zürcher Frieden begehrten und ihm als römischen Kaiser huldjgten; wenn sie kämen und ihm den Handel mit Winterthur vorlegten, so wolle er sie gnädig anhören und die Sache abtun.

Dieses Vorschlages waren die von Zürich recht froh . . . ‚ und der König machte Frieden.


Quelle: K. W. Glaettli, Zürcher Sagen 1970, Stadt Zürich und Zürichsee
Nach Brennwald I, 149, ins Neuhochdeutsche übertragen, sonst unverändert

Die Belagerung von Zürich fand 1292 statt.

 

Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.

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