Der Schwarze Garten in Zürich

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Der Schwarze Garten in Zürich

Vor grauer Zeiten hauste zu Zürich Hans Glockner, der Glockengiesser. Von dem ging die Rede, er habe eine Mohrin zur Frau. Nie aber konnte man sie sehen; streng hielt er sie verwahrt in seinem Garten, wo sie tief in Schleier vermummt der Blumenpflege oblag. Seltsame Düfte entstiegen den zwischen Palmen wachsenden fremden Blumen; ein Springbrunnen sprühte gen Himmel. - Wenn in der Umgebung ein Kind zur Welt kam, ein Leben auslöschte oder eine Hochzeit gefeiert wurde, so brachte ein stummer Diener aus dem Garten der Schwarzen einen Blumenstrauss oder einen Kranz ins Haus. Und da dies zu jeder Jahreszeit geschah, verbreitete man über den Schwarzen Garten die seltsamsten Gerüchte. - Aus Neugier liess ein Junker, dessen Grundstück an den Schwarzen Garten grenzte, einen Turm bauen, um von dort die Vorgänge in Hans Glöckners Garten beobachten zu können. Doch ehe der Turm die Höhe der Gartenmauer erreicht hatte, war Hans Glockner verschwunden samt seiner vermummten Frau, und als der Junker in den Garten hinunterblickte, sah er nichts anderes als eine schwarzverbrannne Wildnis. Seither heisst der Ort der „Schwarze Garten“.

Quelle: K. W. Glaettli, Zürcher Sagen 1970, Stadt Zürich und Zürichsee
Nach Reithard, S. 138, in Prosa übertragen.

 

Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.

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