Der sonderbare Beinschmerz

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Damals isch z'Tannä-n-i der Gmeind Morschech ä Marti Moos gsy, ä junga Purscht; sy Vatter het Baschi gheissä, und sy Briäder, der Domintsch, han ich nu kännt als altä Ma. Der Marti isch au z'Stubätä ggangä-n-uf Morschech ufä, und einisch ammänä-n-Abed, wonner hei isch, isch immer eppis vorem anä ggangä, und us allä Studä-n-usä-n-im Hag hets an eim fort äso pfnitzeret und gmitzgeret 1 und hedem eisstig wiä Händ usägstreckt zum Haagglä, und wonner eini aglängt het, hed-er bigoscht äs Chräwäli i dä Fingärä gha. Ighänkt hed-er duä fryli nitt, i dänka, das wär da nitt guät usachu. Är isch halt äs Fraufastächind gsy, dem hennt-si alli Geister miässä la gseh. Däheimä het der Vatter zuänem gseit: »Gang nu ga luägä, ob nid eppä Schelmä i dä Chriäsbäimä sind!« Äs isch grad im Chriäsilaich gsy. Der Marti het-si äso ä Bitz bsunnä und hed eppis äso gmugget. Und darnah isch-er doch ggangä, aber im Schopf ussä-n-isch äs Gspäist gsy wiännä Bettsack oder äs firchterlichs Tiär, heig Augä gha wiä Glasschybä und hedä nid usäglah. Är isch wider innä und hets am Vatter gseit. Der het gleitig äs Biäl ergriffä und isch usa ga luägä. »Das wär mer etz doch au, weni hinecht nitt chennt äs Chind sehickä, woni wett!« hed er gseit. Aber ds Gspäist isch niänä meh gsy, und der Marti isch duä ggangä ga luägä. Aber am Tag nachhär hed-er ä wiätigä Schmärzä-n-überchu immänä Bei, und der hedem gar nimmä wellä vergah. Ändlich seid-er zuänem sälber: »Jetz gahni zum Pfahr Imhof uff Sisigä«, und isch uf d'Strass und gägä Sisigä-n-appä. Uff der Strass hedem aber der Schmärzä-n-uf einisch nahglah, und der Marti isch wider hei. Aber däheimä-n-isch wider diä alt Metti gsy. Und darnah äs anders Tags gahd-er wider, und ufem Weg hedem der Schmärzä wider nahglah. Aber är isch duä glych wyters, und nached anä het-s-em firchterlich afah wehtuä. D'Tirä-n-im Pfahrhof isch scho ä ganzi Wyl offä gsy, eb-er dunnä gsy isch, und der Pfahr isch im Husgang gstandä und hedem ergäget griäft: »Gält, dä chunsch nu. Hättisch am Vatter gleitiger gfolget, sä wärs dr nid äso ggangä.« Dervo chu isch-er duä.

»Jäh, das isch de wahr! so wahr as ds Evagehli; das chenned iähr de sauft au i d'Urnergschicht tuä.«

Maria Josefa Aschwanden; J.J. Huber, der alte Napolitäner

Fußnoten
1 Pfnitzere: unterdrücktes, höhnisches Lachen. Mitzgere: pfeifen wie die Spitzmäuse.

Quelle: Müller, Josef: Sagen aus Uri 1-3. Bd. 1-2 ed. Hanns Bächtold-Stäubli; Bd. 3 ed. Robert Wildhaber. Basel: G. Krebs, 1926, 1929, 1945

Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.

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