Vom Mittwoch

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Über den Mittwoch als Unglückstag gibt mir eine ältere Person von Bauen folgende Auskunft:

Ysärä Vatter hätt nie keis Gitzi, keis Chalb, kei Sü, keis Schaf üffzogä, wo ammänä Mittwuchä wordä-n-iseh; är hed gseit, das Veh, wo ammänä Mittwuchä wärdi, grati nie güet. Är wär äu nie ammänä Mittwuchä innes anders Hüs inni andiri Weid, innä-n-andärä Gadä, uder z'Bärg uder z'Alp gfahrä uder hätt a dem Tag dz Veh zum erstä Mal üssglah. Mä sell ai nie a dem Tag innä Platz uder uff d'Reis gah, hed-er g'seit.

Äs syg än Umglickstag; äu d'Mänschä, wo a dem Tag uf d'Wält cheemet, wärdet umglicklich, si tieget-si gärä ertränkä-n-uder ärhänkä. Im Kanton Luzärä syg einisch ammänä Mittwuchä-n-äs Büebli wordä. Das heig, wo's greesser wordä-n-isch, die Gwohnheit g'ha, eisster eppä-n-innä Hälsig innä z'schlyfä, wo's heig chennä-n- und meegä. Und ämal einisch heiged-s-es düä wirkli i der Räupfi im Gadä immänä Hälsig üffg'hänkts tot g'fundä, das dänk midem Hals nimmä-n-üsä het meegä.

Ammänä-n-Ort heiged-s' einisch ä Bättler iber Nacht gha. Das syg i der Nacht vom Mittwuchä-n-ufä Donschdig g'sy, und d'Müetter i dem Hüs syg am Niderchu g'sy. Der Bättler heig an eim fort b'bättet: »Nur nit vor dä zwelfä!« Und darnah syg aber das Chind doch vor da Zwelfä-n-uf d'Wält chu, und der Bättler heig-s äsoo g'schäuwet und heig gseit: »Dü arms Chind!« Und darnah heiged-s-än-äsoo aglüegt und heiged gfragt, was är mit dem meini. Der Bättler heig düä zur Üsskunft g'gä, das Chind syg ammänä-n-umglicklichä Tag wordä, ammänä-Mittwuchä. Aber si sellet jetz probierä und sellet das Chind lernä zu allem, was afahi uder a d'Hand nähm und bi jeder Arbet z'sägä: »I Gotts Namä!« Die Lytt hend dem Bättler g'folget und hend das Chind äsoo underrichtet. Und darnah, wo's greesser wordä syg, heigs einisch ä Hälsig gnu und syg undernä Bäum ggangä und heig-si da bigoscht wellä-n-ärhänkä und heig der Hälsig iber-nä-n-Ascht ibärä wellä riehrä. Uff dem Ascht obä syg ä brandärdächohlä-schwarzi Chatz g'grüppet und heig uf der Hälsig passet und heigä de wellä mid-ämä Tääpli iber dä-n-Ascht ibärä zieh. Aber wie das Chind g'seit heig: »Sä nihmä-n-i Gotts Namä!«, syg der Hälsig wider appäg'hyt und d'Chatz syg nienä meh gsy.

Maria Ziegler

Quelle: Müller, Josef: Sagen aus Uri 1-3. Bd. 1-2 ed. Hanns Bächtold-Stäubli; Bd. 3 ed. Robert Wildhaber. Basel: G. Krebs, 1926, 1929, 1945

Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.

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