Vo dr schwarze Spinnele

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Vo dr schwarze Spinnele

a) E wüeschte Zwingher het uf Bärhegen es grosses Schloss lo baue. U d’Lüt hei ihm müesse go taune u d’Bure dr Zug häre gä z’mitts i de Wärchet, wo sie selber all Finger voll hei z’tüe gha u nie gwüsst hei, wo dr Arbeit wehre.
Sälb Rung hei ihren es paar müesse schwäri Trämeltanne uehe füehre; viellicht isch es ech dert gchantsam, das geiht do gar unerkannt stotzig uehe. Ungerwägs si ne d’Ross ebstoche; sie hei se nümme chönnen ab Fläck bringe; alls Hüschteren und Ustüfle het rein nüt abtreit.
Du chunnt es grüene Manndli us em Wald vüre u seit, äs chönnt hälfe. We sie ihm es untauftnigs Ching welle zueha, so verspräch es ne, ei Trämel um dr anger uehe z’füehre. Sie chönnen ihm alls überlo.
Was hei sie welle? Sie hei gwüsst, dass öppis Unguets a dr Sach isch. Aber sie hei e ke Uswäg gseh u si lo übernäh.
Derno het das grüene Manndli e Güggel voragspannet u ei Trämel um dr anger im Hui düruehe gfüehrt.
Nomene Rung het me em grüene Manndli Bricht gmacht‚ äs chönn jetz das Ching ha. E Jumpfere het müessen es unehligs Ching ha. Aber dr Pfarer het öppis i d’Nasen übercho un isch dr Sach vorcho. Us dessi Gründe het er ’s Chingli sofort tauft.
Das grüene Manndli isch hingernohe cho, het aber nüt dergliche to, glächlet u gseit, d’Muetter müess einewäg es Müntschi ha u het ere-n-eis uf d’Backe gä.
Notinoh isch dr Chimpettere d’Backe höch ufgschulle, ’s het e schwarzi Büle gä, u dodra isch d’Chimpettere gstorbe. Aber us dr Bülen isch e schüzlegi, schwarzi Spinnele gschloffe un angere agschnogget; die hei die gliche Bülen übercho u si gli druf gstorbe. Un eso isch es witersch; kes Hus isch ubergange worde.
Zvorderisch im Hornbech steiht es Hus; do het men in e Riegstud es Loch bohret, die Spinnele drito u mit eme Zapfe vermacht.
Das Hus het später ganz uberi gchiehret, u wo men es neus Stubewärch het gmacht‚ het me die Riegstud lo si un obefer dragsetzt, dass sie läng gnue wärdi.

b) Uf em Bärhegechnübeli isch e Landvogt gsi, wo-n-es neus Strössll het lo mache. Z’bedne Site het er Eichli welle ha, u si Läheme hatt se sölle füehre. Däm isch aber die Sach wohl stotzig vorcho; si Frau isch mit eme Ching gange; är het e ke rächti Hülf gha u nid gwüsst, wie ’s achehre dr Arbeit wäge.
Du isch eis Tags e Her zum Läheme cho u het ihm gseit, wen er ihm s’ Ching verspräch, wo-n-er uberchömm, so well er nid ume d’ Eichli uehefüehre, är well de derfür sorge, dass ne dr Landvogt fürderhi rüehwig löi. Dr Läheme het e ke angere Rot gwüsst u zu allem Jo gseit.
Du het dr frönd Her mit drei magere Baggere d’Eichli gfüehrt u se gsetzt, u dr Landvogt het Freud gha. Bim letschte Eichli het dr Fuehrme dr Landvogt gheisse cho luege. Dä isch alls Gäggels gsi. Aber ’s Lächlen isch ihm gli vergange. Dr frönd Her het ne giftig agluegt, dr Finger ufgha u gseit: „Lue, du hescht jetz, was d’welle hescht. Aber jetz möchte i no es angersch Wörtli mit dr rede: Äs isch gnue Heu abe. Dr Läheme darfsch mer nümme ploge. I möchte dr’s grote ha. Lue do, dr Zuederhang, das isch di Urgrossvater! U dä do, lue, das isch di Grossvater, u äine, lue, di Vater. U wett nid angersch wosch tue, so chasch de näbe dä zuehe.“
Drufabe het du d‘Hebamme zuehe müesse. Dr Läheme het dr ganz Handel no einisch uberrächnet; är isch ihm zwider u nid rächt gsi; gärn wär er hingertsi drus. Aber wie das achehre? Är het dr Hebamme dervo gseit. Das isch e schlimmi Frau gsi. Sie het ’s Chingli bsägnet. Dr frönd Her, äs isch niemer angersch gsi weder dr Tüfel, het hingerab müesse näh. Vergäbe het er uf ’s Chingli passet. I dr Täubi haut er dr Hebamme e Chlapf zum Gring u macht si dervo. D’Hebamme het e blaui Mose gha; die isch bilängerschi herter gschwulle. Sie isch usgange, u derbi isch e grüslig grossi u schwarzi Spinnele vüre gschlüffe. D’Hebamme het schröckelegi Schmärze gha u isch i churzem gstorbe.
U d’Spinnele isch bal i das, bal i äis Hus cho. Wo me vo re gredt het, isch si do gsi; mi het nid gwüsst, wohär sie chunnt. Ke Möntsch isch vor ere sicher gsi; die Lüt, wo ne d’Spnnele agschnogget isch, hei ne blaui Mosen übercho wie d’Hebamme u si gstorbe. Uf dr Schonig, z’Trachsel u z’Sumiswald het’s äi Rung d’Lüt gno wie d’Fleuge.
Aber im Horrnbech isch e Bur gsi, lingger Hang im erschte Hus, we men uber d’Fritzeflueh ubere geiht; dä het in e Pfäischterstud es Loch bohret, d’Spinnele drito u mit eme Zapfe vermacht. Du hei die arme Lüt wieder Ruehw gha.
Aber später isch dem Bur si Suhn gross worde; dä isch ufgstange u het welle hürote. Wägem Stud u wäge dr Spinnele het er nume ’s Gspött gah: es neus Hus het häre müesse. D’Zimmermanne hei alls wäggschrisse, die Pfäischterstud au, d’Spinnele het ume Witi ubercho, un isch erger gsi weder vorane.
Im Hornbech si ume no e Ma un es Fraueli am Läbe bliebe; die si de Schüre no u hei d’War use glo u se lo laufe, dass sie nid i de Stele verhungeri. All Morge hei sie enangere mit eme wisse Lumpen es Zeiche gä, dass sie no läbi.

c) D’Bure hätti em Schlossher sölle Buechli uf Bärhegen uehe füehre Aber das hei sie nid chönne. Derno het nen es grüens Manndli verrsproche, äs well die Buechli scho füehre, we sie ihm es untauftnigs Ching gäbi. Nume düre Chilchstalden uf näbe dr Chile z’Sumiswald verbi müesse sie d’Ross alegge.
Drufabe het’s Manndli drei Eihorne agleit; uf em vorderschte isch es gritte.
Uf Bärhege het es dr Schlossher wunger gno; jetz müess er emel au luege, was das für Eihorne sige, säg er. Das chönn er scho, mach ’s Manndli druf, die sigen all vo sim Gschlächt‚ u we den är gstorbe sig, well es de vierspenig fahre.
Aber d’Bure wäre du gärn hingertsi drus u hei em Manndli es tauftnigs Chingli brocht. Es untauftnigs well er, heig das Manndli brüelet, vo däm well er nüt wüsse, u dermit heig er’s a d’Wang bängglet. Drufabe git er dr Muetter vom Chingli es Müntschi; dere schwillt d’Backe höch uf, u drus use chunnt die schwarzi Spinnele. Die het dr schwarz Tod brocht.
Alls isch gstorbe, witume isch ke läbige Möntsch meh gsi. Umen e Bueb isch vürcho. Dä isch glüffen u glüffen u het niemer gfunge. Ändtligen isch er uf d’Freudigenegg cho. Do het es Meitli d’War gfueret u gsunge u gjuzet. U sider heisst es do d’Freudigenegg. Das si die zweu einzige gsi, wo vürcho si; die hei ghürotet, u d’Lüt wit u breit hieume chöme vo dene här.

Die Erzählung Jeremias Gotthelfs‚ Die schwarze Spinne, führt auf die Volkssage zurück; sie hat aber sicher wieder auf die Sage eingewirkt und ihr neues Leben zugeführt.
Die Spinne kehrt im Volksglauben als geheimnisvolles Tier vielfach wieder; in der Regel bringt sie dem Menschen nichts Gutes.

M. Sooder, Sagen aus Rohrbach, Huttwil 1929

Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.

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