Die Sennenpuppe

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Die Dienerschaft einer Alp machte sich zum Spass eine Puppe aus Stroh und Kleiderflitter. Anfangs blieb der Spass unschuldig, später wurde allerlei Unfug getrieben. Einer davon war, dass die Knechte der Puppe Rahm und andere Speisen in den Mund von Leinwand strichen. Einmal kam eine alte Bettlerin dazu, als dies letztere geschah. Sie bat um ein Almosen, es wurde ihr verweigert und die Puppe gefüttert. Da fluchte die erzürnte Alte greulich und sagte: «Füttert nur die Puppe, sie wird essen und fressen.» Mit geballter Faust drohend, entfernte sie sich, die Knechte lachten ihr nach. Das verging ihnen aber bald, als die Puppe nach und nach zu einem lebenden, unheimlichen Wesen wurde, das nun wirklich ass und seine Wohltäter tyrannisierte. Als die Zeit der Alpheimfahrt kam, waren die Knechte froh, der Puppe entrinnen zu können. Die aber erklärte, einer müsse hier bei ihr bleiben. Senne und Hirt zogen das Los, der Senn musste bIeiben. Der Hirt machte sich eiligst davon, schaute aber aus einiger Entfernung zurück. 0h Schrecken! Die Haut des Sennen hing blutend am Hüttendach. Die greuliche Puppe stand daneben, drohende und höhnische Gebärden dem Fliehenden machend.

Aus: U. Brunold-Bigler, Die Sagensammlung der Nina Camenisch, Disentis 1987, mit freundlicher Genehmigung der Autorin.

Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.

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