Das Agnesgeschrei

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Gegen Sarmenstorf zu, in einem Walde, liegen die letzten Überreste der Burg Fahrwangen. Hier war es, wo die rachedurstige Kaiserin Elisabeth 63 Edelleute, Mitschuldige an dem Morde ihres Gemahls, des Kaisers Albrecht, enthaupten liess. Sie selbst sah mit ihrer jungen Tochter, der Ungarnkönigin Agnes, der Hinrichtung zu. Als diese vollbracht war, watete die junge Agnes in dem Blute der Hingerichteten herum und rief frohlockend über die genommene Rache: „Heute bade ich im Maitau!“

Seit jener Zeit hören die Bewohner der Umgegend jedes Mal, wenn eine Änderung im Wetter eintritt, einen eigentümlichen klagenden Ton in der Luft. Diesen Ton nennen sie das Agnesgeschrei, indem sie behaupten, es sei der Geist der Königin von Ungarn, welcher in den Trümmern der Burg Fahrwangen umgehe und zur Strafe für jene unchristliche Rachetat verdammt sei, jenen Wetterveränderungen verkündenden Ton von sich zu geben. Viele wollen den Geist der Königin auch selbst gesehen haben.

Quelle: C. Kohlrusch, Schweizerisches Sagenbuch. Nach mündlichen Überlieferungen, Chroniken und anderen gedruckten und handschriftlichen Quellen, Leipzig 1854.

Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch

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