Das Kindlein und die Schlange

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Das Kindlein eines Bauern, der in einem abgelegenen Hause wohnte, sah bleich und übelgesund aus, trotzdem es Milch und Brotspeis die Fülle genoss. Unerklärlicherweise wollte es seine grosse Tasse Milchbrocha bei jedem Wetter auf der Laube draussen verspeisen. Jedes andere Kind wäre bei der reichlichen Nahrung kräftig und rotbräch geworden.

Eines Tages hörten es die Eltern auf der Laube sagen: "Nimm nid numen Mämmi, nimm Breti o!" Als sie nachschauten, wem das gelte, sahen sie zu ihrem Schrecken das Kind auf dem Laubenbänkli sitzen, und eine Schlange mit einem Krönlein auf dem Kopf teilte friedlich mit ihm das Mahl. Hierauf verscheuchte der Bauer den unheimlichen Tischgast; aber Morgen für Morgen ging das blasse Mägdlein noch mit seiner Milchbrochen auf die Laube und wartete stundenlang vergebens auf seine Kronschlange.

Von da an konnte das Kindlein nimmer gesunden; es ass nicht mehr, und die armen Eltern mussten es verlieren.

Quelle: Hans Michel, Ein Kratten voll Lauterbrunner Sagen. Wengen 1936.

Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.

 

 

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