Der Schneider von Isenfluh

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Dr Schnyder von Isenfluoh

Z’ Zweilütschenen tüen die Teler von Grindelwald un Luterbrunnen si teillen. Plötzli hinder em Dörfli, linggs von der wyssen Lütschenen, g’sehd mu en höiji Fluoh us en Tannstoldnen usa guggen. Obna druff ischt en scharpfi Chleippa (grosses Sück) Wasen. Daruf heis vor Jahr un Tag d’s Dörfli Isenfluoh buwen. Äs ischt nid grad gross, aber heimlich. (heimelig) Wen mu von Wengen anha gugged, g’sehds grad us wien en Mutta. (Erdscholle) Drum isch "uf der Mutten."

Schynts heigs früejer da usi  Zwärgleni g’häben. En Isenfluohschnyder hed en tolla Tschuppen Zwirggen (kleine Buben)  un e paar Meitscheni g’häben. Är ischt en guota Ätti g’syn, aber är hed glych di gröschti Müej g’häben, syn Hushaltig dürhi z’schlan. Von eim Stärnen zum andren hed är g’schaffed uf Tod un Läben. Äs hed mu nie an Arbeit g’fähld. Eis hed er schuuderhaft Dringends z’wärchen g’häben, aber mid dem beschten Willen hed er ses nid mögen g’machen. Am Morgen, wan er ischt in d’s Näbeschtübli chon, ischt die Alegi

büessti, bögleti un bürschteti, eiiach fix un fertig uf em Tisch g’lägen. Är hed’s nid chönnen begryffen, wie das ischt zue un här gangen. Das ischt drnah mengischd vorchon, das er am Aben mid d’r Arbeit nit hed mögen g’chon, wäg dessen isch schi am Morgen glych g’machti g’syn. Un due hed er gengen pässled, wär ihm die ganzi Wärcheta machi.

Plötzli hed er chönnen g’merken, dass da e paar Männdeni inha chon syn, si sofort uf en Tisch uohi g’setzt hein un a sin Schnurpfeta syn. Stich fer Stich heis büesst un d’s Glettysen g’wärmd, g’letted un bürschted un die Alegelleni styf zämeng’leid un fertig gemacht.

Den hein se si hääluf umhi g’chutzt! (aus dem Staub gemacht) D’r Schnyder uf der Mutten hed darann die gröschti Plessier g’häben un hed si fascht hindersinned, wien är denen chönni z’danken chon. Är als Schnyder hed g’merkt, dass si sälber besser Hudla nötig hätten. Sobald das er hed Trifti (Zeit und Gelegenheit)uberchon, hed er etlichs Alegelli für si g’macht un hed ne si für ihra Unmuoss beizt (hingelegt).

Druf am Aben sys umhi chon, hein die Zueversicht g’sehn, hein naha g’luegt, hein d’r gröscht Erger uberchon, wil si syn g’merkt worden.

Von da an heis g’wüss weder Stupf no Chritz meh g’macht un hein dem Schnyder uf der Mutten für geng der Puggel g’chehrd.

Quelle: Hans Michel, Ein Kratten voll Lauterbrunner Sagen. Wengen 1936.

Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.

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