Der Teufel baut den Grimmelwaldern die wohlfeilste Brücke

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Dr Tyfel buwd den Gimmelwaldren die wohlfeilschti Brigg

Wie gären wän d’r Geishirt von Gimmelwald un d’r Wildheuwer un d’r Schäfer im Sefenetal von Ozen über en Gstägbach anhi uf Gstäg gangen! Das heis nid anders chennen, ohni en grossa Umwäg z’machen. Si hein nid gwisst, wie sis wein, fir da über z’chon, denn das ischt en mordio teiffi Lamm (Schlucht) g’syn. Kei Tyfel hed z’Boden g’sehn.

Wa si hein Rad g’häben, ischt es chächs Manndli ufg’schtanden: "Das bringen mier bim Tonnder fertig, wen mier derhinder, wen mu wil, su isch halb g’machts! Aber d’r Tyfel weis wa Hilf nähn!"

Si hein schon hie un da dervon prichted, si heigen nen in Busentelren g'sehn.

Das Manndll ischt firhi gangen vor d’Ozenhitti un hed d'r nen Volla (hölzerner Milchtrichter) brieled: "Chum anha un mach ys da en Brigg über Gstäglamm, Herr Tyfel!"

Das hed där g’heerd un hed si nid g’weigred. Är hed en Schopf von em Grind (Felskopf) abg’schprengt, hed nen mid beeden Chräuwlen (Händen) g’non un hed nen gwiss grad vollschmeis (mit aller Kraft) dir d’Luft us triben. Bloss ischt er g’schlinggeta (geschleudert) — ischt er z’chlyna — un tatsch — duo ischt er in der Lamm ahi g’syn. Un duo ischt der Tyfel touba worden un hed nieuwa gar hellisch g’fluoched un wiescht tan! U pletzli druf hed er no eis vom glychen Grind umhi eina firha g’chräuwled, un duo hed er zun däm Firhachräuwlen no d’Chnoden g’schunten. Uversäheds hed er nen vor puurer Teibi dir d’Luft us pelzt, un duo hed ers uf mysee (bei meiner Seele) grad scheen uf d’Lamm ahi preicht. Där Schopf ischt g’wiss no grad hyt yg’chlemmta wien en Plochweggen. (besonders grosser Holzkeil) Är ischt obna tälleräbena — das ischt no zur Stund di beschti Brigg wan mu z’wyter Heid chan finden.

Duo wän alls im Chlaren g’syn, nummen hed no d’r Tyfel wellen zallta syn fir sys Wärch.

D’r Bees hed z’en Puurnen g’seid:

Mys ischt z’erscht Hout, wan en Glogga treid, Un den über die Briggen geid,

Da chennt er machen wien er weid!

Da grad von hyt uf moren hein d`Gimmelwaldner das nid chennen zämen usträjen, we si das wellen. Z`erscht heis im Sin ghäben in em hundsmageren Stierli es Gleggli az`heichen un ses uberz`jagen. Un duo hed si no das g`ruwen, und duo ischt nen in Sin chon, si wellen da no e paar Abend druber schlafen. Es hed si grad Wunder g`non, ob si da es Stickli Veeh dem Beesen miessen in Rachen reisen. Si hein si du b`sinnd, dert wuohi Wacht z`schtellen das nid epper Lätzes uber d`Brig uber un zum Tyfel gang.

Un duo hein d’Gimmelwalder ses den Schtächelbärgren pischmed (zugeraunt):

In Sefinen bin der Lammen,

Da heig es geng en Wacht.

Da syg en schteinigi Briggen,

Die heig der Tyfel g’macht.

Däm Gimmelwalder, wan im Rad ischt ufg’standen, däm isch yg’fallen, statt in em nutzbaren Tierli, iner Chatz, trotzdäm dass die d’s Wyberrächt hein, es Gleggli az’heichen un sa uberz’schprenggen. U das hein si g’macht. Mu hed grad g’sehn, dass d’r Ghorenocht (der Gehörnte) verruckta wird, un duo hed er die Chatz erwitscht un hed sa vor puurer Teibi in d’Lamm ahi triben. Un no grad hytigstags hed mu an d’r einten Wand d’Glychsami (Ähnlckhkeit) von em Chatzenmaali.

Drnah heis g’heerd, dass där ungehyr hed g’chlopfed un g’schmättred in Fliehnen wuohi. Von denn an hed mu weder Gix no Gax meh eppes vermisched (gemerkt) von mu.

Aber en gäbegerri Brigg, seid in jedra Geishirt, in jedra Wildheuwer un in jedra Gemmschifrävler, gäbs nid, wan d’s Tyfels Brigg über Gstäglamm in Sefenen, un die heigs no d’s Tyfels Lengi!

Quelle: Hans Michel, Ein Kratten voll Lauterbrunner Sagen. Wengen 1936.

Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.

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