Der letzte Bergfest auf der Wengernalp

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

D'r lescht Bärgdorfet uf d'r Wengrenalp

Friejer hein d’Luterbrunner un d’Grindelwalder uf d’r Wengrenalp Jahr fer Jahr am Bärgdorfet en scheena Bänz usag’sch wungen. En Tschuppen Jahr ischt das Schafli gengen uf d'Luterbrunner-Syta chon, un das hed d’Grindelwalder furt un furt g’wurmed.

Un duo ischt en em Grindelwalder yg’fallen, sys Purschi an er Fihlimähren z’seiggen (säugen). Bis das er ischt fifzächenjährig g’syn ischt där no im Fotzelrock (Kleinkinderrock) umha g’schlingled.

E paar Jahr d’rnah, bin er Watteten Schnee, chund syn Alta, wan no geng chächa ischt g’syn, us em Weidli vom Hirten. Halba Wäg aha ischt er von eim a’packt worden, un där hed nen gwiss mier nyd un dier nyd in Schnee usi g’rierd, un druf hed er si verbutzd. B’m z’nachten hed d’r Aetti ses d’r Hushaltig g’raleged.(lang und breit erzählt)

Im Verbliemten hed das die Alti un d’r jung Flatschlig (schwerfälliger Mensch) vor Lachen fascht zersprengt. Z’lescht un entli hed mu d’s Frouelli g’wisst z’ruunen, dass das grad syn Junga sygi g’syn. As ischt g’wiss no etlichs Jahr gangen, ob där hed in einzega Streich g’wärched, dass ischt in fuuli Bohna wärt g’syn.

Am meischten ischt är dem Fälen un dem Häägglen obg’lägen. (Ringen und Fingerhäkeln) En g'niötega (ausdauernd) Hääggler isch g’syn, sygs im Nahfinger ol im Grossen.

Wan d’Schwingeta an d'r Wengrenalp ischt losgangen, hein dän grossen Watschlig vier Grindelwalder an er Chetti bis uf en Platz g’fiörd. Wan si syn chon mid mu, hed si alls verggaffed an däm Traliwatsch. (ungeschlachter Mensch) Finger hed er g’häben wen Arvzäpfen, Fyscht we Schindelpluwla.. (hölzerner Schlägel)

Us em Huufen von d’r Wengensyten hed eina brieled: "Hoscha — hoo! — hoppelli hoo! — dän heid er g’wiss nid an d’r Rinderbaarniu g’häben!"

D’ Grindelwalder syn von eim zum andren gan chischellen wie där en Munichraft heigi; där traagi vier — fyf Zäntner ohne schnuupen un bartwischen, un hyt syg er no bsundrig ufg’schochneta.

Syg’s g’syn wela dass heig wellen, si hein g’chrafted un g’safted an mu, as hed vellig, vellig nyd b’schossen. Ohni wyters hed eina fer eina miessen von Griffen lan un flach gän. As hed g’wiss alls d’schuudred, eso hed er eina na dem andren nider g’macht, un menga hed si no g’wirsed (verletzt) am mu. Pletzli hed’s en jedra g’uwilled, dän utappeten Geschmer z’nyschen (den schwerfälligen Lümmel zu schütteln). D’Grindelwalder, un b’sunders syn Eltra, syn stotzig (stolz)worden. Disa ischt firhi uf en Schwingplatz un hed si usgän, wen eina da sygi, wan syn Junga megi, su chenn er anhi chon an Itramen un von achtzächnen die brävschti Trychelchue usaläsen.

Sobald ischt da es chrouchs Graaggimanndli vo Wengen virhi, un duo ischt alls in es Lachen chon. As hed g’seid, as well schon grad eina mid mu machen. D'r alt Tricknapf von dämm useeden (ungemütlichen) Grindelwalder ischt ufg’standen un hed mu virhi brieled: "Was willt jetz du mid dynen chrummen, reeklen Chnoden?" Duo heis z’sämengriffen. Ja gewiss wen es Wäxi ischt das Graffelmänndi uf nen los. As ischt mid mu hin un här, aber mid däm Holzepfelross ischt nyd g'syn az’gahn. Pletzli hed das das Mantschi hoh in d'Luft g’häben wen en Lyribuob (Kinderspielzeug) un hed brummled: "Wa sol en di jetz hin tuon?" Un d'r Gross hed gegerlecha un pechischa (fröhlich und protzig)  zun Grindelwaldren uberg’lyssled.

Im Nuu ischt mu das niefer (zart und fein) Manndli us en Griffen etwitscht. Äs nyd linggs — guot Schnätz — ischt mu über en Puggel ab pfitzt, hed nen am Girtel g’sammled un — ppänng — duo ischt där Tätschbär uf em Puggel g’syn — ü ddas! (und das gewiss) Uf Wengensyta hed’s es G’lärmidier gän, dass hed in allen Fliehnen teend, wan die Waschscha (Koloss) ischt bedegeti g’syn, un si hein g’chichred, wil d’s Bänzi no eis uf di disri Syta chemi.

Däruf ischt d’r Alt vom Grindelwalder uf d’s Troom chon, da syg in Häxery derbie. Schon b’m Handdricken heig d’r Jung g’merkt, das er litscha (matt) wärdi, un bevor er das Beri heig chennen ablegen, syg er ganz abächa (todmatt) g’syn. Duo ischt in Zanggeta un Trischaaggeta usbrochen; si hein inandren g’fuuschted un g’wixt, un as ischt in ungehyri Strigleta (grosse Schlägerei) drus worden. In jedra hed i Tschuppen Pylli (Beule) am Grind g’häben, un däm alten, nieferen Männdi heis g’wissd d’s Nasenbein yz’rieren.

Von da an hed’s i kein Bärgdorfet un Schaflischwinget meh gän uf d’r Wengrenalp, un no in Huufen Jahr hed das g’hässelled zwissen Wengen un Grindelwald.

Quelle: Hans Michel, Ein Kratten voll Lauterbrunner Sagen. Wengen 1936.

Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.

Diese Website nutzt Cookies und andere Technologien, um unser Angebot für Sie laufend zu verbessern und unsere Inhalte auf Ihre Bedürfnisse abzustimmen. Sie können jederzeit einstellen, welche Cookies Sie zulassen wollen. Durch das Schliessen dieser Anzeige werden Cookies aktiviert. Details finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Cookie Einstellungen

Diese Cookies benötigen wir zwingend, damit die Seite korrekt funktioniert.

Diese Cookies  erhöhen das Nutzererlebnis. Beispielsweise indem getätige Spracheinstellungen gespeichert werden. Wenn Sie diese Cookies nicht zulassen, funktionieren einige dieser Dienste möglicherweise nicht einwandfrei.

Diese Webseite bietet möglicherweise Inhalte oder Funktionalitäten an, die von Drittanbietern eigenverantwortlich zur Verfügung gestellt werden. Diese Drittanbieter können eigene Cookies setzen, z.B. um die Nutzeraktivität zu verfolgen oder ihre Angebote zu personalisieren und zu optimieren.
Das können unter Anderem folgende Cookies sein:
_ga (Google Analytics)
_ga_JW67SKFLRG (Google Analytics)
NID (Google Maps)