Wie der Rätzliberg ein Gletscher wurde

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Einst war der obere Rätzliberg im hintersten Simmental, aus welchem in sieben Brunnen das Landwasser entspringt, eine fruchtbare Alp, auf welcher Mutterne und Adelgras in Hülle und Fülle grünten. Eine reiche aber geizige Frau unten aus dem Lande hatte den Berg gekauft. Alle Jahre brachte der Hirt, welcher droben sein Vieh sommerte, der Lehensfrau den Zins nebst einem Korb voll frischem Ziger und von der goldensten, fettesten Butter. Allein nie war die Ungenügsame zufrieden. Einst brach ein furchtbares Hagelwetter über den Rätzliberg, und Hunger drohte der Herde. Der Küher aber vermochte der Frau im Tale jetzt noch weniger zu bringen. Die Hartherzige aber fluchte seines geringen Zinses, verfluchte die Alp, die nichts Besseres hervorzubringen imstande sei. Da rückte plötzlich das Eis vom wilden Strubel auf die Alp zu. Begraben ward der herrliche Berg, verschwunden die blühende Weide. Als der Hirt im nächsten Sommer zurückkehrte, fand er nichts mehr als einen grossen Gletscher.

Quelle: Hermann Hartmann, Sagen aus dem Berner Oberland. Nach schriftlichen und mündlichen Quellen, Interlaken 1910. 

Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.

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