Die verlorne Chie

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Das wä vor vile, vile Iaare gsiin. Da hed en Älper mid enem Böeb zwelf äiged Chie galped.

Äs hed gäge ds Abfaare grickd. D'Taga häi gchurzed; im Bärgen hed megen dr Schnee aghäichen. Im Umseen ischd dr Tag da gsiin, wa s' häim miessen abfaaren.

Am Morgen häi d'Böebe ds Vee zen Hitte triben. Burdeni sii grächata gsiin; äina naa em andren ischd i d'Brätschi gschliffen; äis Zigli um ds ander ischd furt.

Dr Älper mid de zwelf Chiene-w-wän o grächata gsiin; aber dr Böeb hed nid welle mid de Chiene chun. Am End ischd er chu z'zoop- pellen, aber ooni d'Waar und hed gschnipfd, är findi d'Chie niena.

Etz ischd dr Älper sälbe zwäg. Si siin midenandren desdir- hindri, desdirvirhi, häin in dr Zemi gsöechd und in dr Wildi, häi gchetted; niid und niemmen hed Bschäid ggän; si siim bliibe staan und häi glosd, nid e Schlaggen, nid es Glunggelli ischd ggangen.

Si siin ooni Chie häin.

Ander siin ge söechen. Nid e Tschaaggen häi s' funden.

Dr Herbscht isch verbii; im Bärgen hed's gwintred. Und niena ischd eppes vu Chiene virhachun.

Äs hed igschniid und ischd Winter worden. Und dr Älper hed si nid ergän und geng an die verlorne Chie gsinned.

Dr Uüstagen ischd chun. Im Bärgen sii-l-Lowweni ggangen. Dachträiffer sii chun. Dr Büür ischd näb ds Hüüs uf ene Stöel ge sitzen. Döe ischd es chliis Hudelmandelli chun. Dr Büür hed gmäind, äs chemi em Bättler und hed im gsäid, wen er eppes welli, sell er zem Wiib. Ds Mandelli hed gfolged und hed ds Wiib gfräägd, was em Ma fäälli, där siigi vo churze-w-Worten und gäbi eso räässa Bschäid. Ds Wiib hed im druf dartaan, wie das siigi chun und hed dra ghäichd, äs firchti, är hindersinni si no.

Döe hed ds Mandelli gsäid, da siigi z'hälfen. Är und dr Böeb selle z'Alp wie geng und töen, wie we d'Chie da wän. Aber dr Büür hed zerscht nid welle-l-losen; am End hed er si laan uberreden.

Si sii z'Alp, är und dr Böeb. Si siin i d'Hitten und häin im Chosichesseli gwarmsed. Derna sii s' zem Spiicher und häin Alpruschtig virha: Mutti, d'Fischellen, d'Achisbränten, und häin afa- w-wäschen und ds Erlächned z'ghabe taan. Zlescht häi si ds Chääschessi gnun, häin Äschen dritaan und 's mid enem Wäslig üüs-griben. Uf ds Mal isch'sch em Älper, är gheerri eppes: „Los! I gheerren iisi Trichlen." Aber vu Flienen ischd bloss dr Widerhall chun vu Trichlen und Schlaggen vun dr War, wa um d'Hitti um gwäided hed. Si sii zer Hitten; döe sii Schlaggi und Trichli ggangen; äs siin irer äigenda gsiin, und an dr Schopftiren hed's gchlopfed. Wa si üüsigsprunge siin, sii vor dr Hitten die verlorne Chie gstanden; en iedri hed es Chalb näb arra ghäben. Zwäi Mandelleni siin da gsiin, und äina hed den Älper gfräägd, was er fir Loo-w-welli. „Niid", hed där gsäid, „im Herbscht chennd er sa umhi han." „Näin", häin die Mandelleni gsäid, si häige Chääs gnöeg.

D'Jaar druf hed dr Älper nie mee es Hoitli verloren; är ischd zwäg chun, wiit um bräit egghäina eso, um bald besser in Hose gsiin, wan eppumha an andra.

Melchior Sooder: Zelleni us em Haslital. Märchen, Sagen und Schwänke der Hasler aus mündlicher Überlieferung. Basel 1943.

Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.

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