Das Wasserfräulein bei Zug

Land: Schweiz
Kategorie: Mythe/ätiologisches Märchen

Ein Wasserfräulein unterhielt mit des Ratschreibers Sohn von Zug heimlichen Umgang. Der Vater der Nixe wurde es inne und verbot seiner Tochter solches Verhältnis, es sei denn, dass ihr Geliebter ihr in die Tiefe folge und da als Gatte mit ihr lebe. Sie teilte dies ihrem Geliebten mit und zugleich machte sie ihn mit einem Trunke bekannt, durch welchen er im Wasser leben könne ohne sterben zu müssen. Er folgte ihr vermittelst des Zaubertrankes, bekam aber nach einiger Zeit das Heimweh in grösstem Masse und begehrte wieder nach der Oberwelt. Das Wasserfräulein lockte ihm endlich die Ursache seines sichtlichen Kummers ab und vertauschte in einer Nacht alles Wasser in den Küchen der beiden Strassen am See des Städtchens mit jener Flüssigkeit, welche die menschliche Natur fähig macht unter den Fluten leben zu können. Am folgenden Morgen, anno domini 1435 versanken jene Gassen in den Grund des Sees hinab, ohne dass jemand darin sterben musste. So kam der Sohn des Ratschreibers wieder zu seinen Eltern und Verwandten. Bei recht klarem Himmel soll man die Giebel der versunkenen Häuser wahrnehmen können. Auch höre man bisweilen wunderbare Glockenklänge und Orgeltöne aus der Tiefe herauf.

 

Quelle: Alois Lütolf, Sagen, Bräuche, Legenden aus den fünf Orten Luzern, Uri, Schwyz, Unterwalden und Zug, Luzern 1865. Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung, www.maerchenstiftung.ch.

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