Die heilige Buche bei Meggen

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Klein und Gross, wer in und um Luzern wohnt, kennt die „heilig Buch" (Kreuzbuche) an der Meggenstrasse, unweit der Seeburg. Man hat sie mit Unrecht in die Zerstörungsgeschichte von Neuhabsburg am See bei Meggen verflochten, die echte Volkstradition unterscheidet zwei Begebenheiten. Es ist wahr, die heilig Buch ist ein prächtiger Baum, die mit ihren kräftigen Ästen ein uraltes Bild von Mariä Mitleiden bedacht. Vor der jetzigen, allbereits hochbejahrten Buche stand eine frühere, die vor Alter zusammenbrach. Von selber hat das heilige Bild, das weither besucht wird, schon Schutz und Schirm empfangen. Seinen Anfang hat es wegen eines Pilgers nach Maria Einsiedeln genommen. Er ist unterwegs in dieser Gegend, ich weiss nicht verirrt oder verunglückt, kurzum, er war in der Not und tat das Gelöbnis, wenn ihm Hilfe werde, zu Ehren Marias eine Gedenktafel an dieser Stelle zu verordnen. So kam das Bild an die heilige Buche. Nach Luzern in die Stiftskirche soll er eine heilige Messe gestiftet haben. Wie gesagt, unabhängig von diesem, ist folgendes Ereignis: Als die Luzerner die Burg Neuhabsburg auf der Ramenfluh am Waldstättersee genommen hatten, erhielt die Frau Schlossvogtin von den Siegern freien Abzug samt der Gnade, ihre liebste Habe aufzuladen. Sie tat, was die Weiber von Weinsberg, oder die Burgfrau zu Tengen, und rettete so ihren Gatten. Allein er schämte sich, dass ein Weib ihn mit List gerettet und davon getragen habe und gab der edlen, treuen Gemahlin auf der Meggeralmend den Tod. Das mordbefleckte Gewissen quälte ihn aber unausstehlich. Als der Ritter einige Zeit umhergeirrt, gelangte er wieder zur Stätte seiner ruchlosen Handlung und machte allda seinem Leben ein böses Ende. Dieses geschah einige Minuten entfernt von der Heiligbuche, da wo jetzt an der alten Meggenstrasse das Käpeli des heiligen Onophrio steht, wohin die Megger alljährlich wegen dem Ungeziefer, besonders der Engerlinge, einen Bittgang mit Kreuz verrichten.

 

Quelle: Alois Lütolf, Sagen, Bräuche, Legenden aus den fünf Orten Luzern, Uri, Schwyz, Unterwalden und Zug, Luzern 1865. Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung, www.maerchenstiftung.ch.

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