Der Zeitmacher von Elm

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Die Uhr auf dem Kirchturm zu Elm mag seit Jahrhunderten schon ihren Dienst tun. Einmal aber, so erzählen die Alten, soll sie mitten im Sommer, als alles auf dem Feld war und wissen musste, wenn’s Vesperzeit war und Zeit zum Melken, einfach stillgestanden sein, und kein Mensch habe sie wieder in Gang bringen können. Da sei ein «Allerweltsfisigugg» des Weges gekommen, der in allen Künsten wohl erfahren gewesen sei, dem habe man die Sache vorgetragen. Beim Hinterbächli nun habe er das grösste Sennenkessi, das in der Gemeinde zu finden war, aufgestellt und ein mächtiges Feuer darunter entfacht. Wie das Wasser zu sieden angefangen habe und immer weiter brodelte, so habe er unter seltsamen Sprüchen, die kein Mensch verstand, das ganze Uhrwerk in das Kessi gelegt und über eine Stunde lang gesotten. Alsdann hätte er Stück für Stück getrocknet und geglänzt und in den Turm hinaufgetragen. Zuletzt aber sei ihm ein einziges Rädlein noch übriggeblieben; doch habe das Kirchenzeit wieder zu laufen begonnen und laufe heute noch und schneller als je zuvor.

 

Quelle: K. Freuler, H. Thürer, Glarner Sagen, Glarus 1953
Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung, www.maerchenstiftung.ch

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