Das Schloss Urnäfass in Naters

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Dies Schloss liegt dem Supersaxo-Schloss gegenüber, zwischen welchen der Kelchbach fliesst. — Vom Schloss Urnäfass steht nur der feste Turm noch übrig. Dort soll ein Zwingherr Burkhard um das Jahr 1348 gehaust und manche Gewalttätigkeit ausgeübt haben. Von seiner Lüsternheit und den Erpressungen an Tribut ward Unglaubliches erzählt. Diese Zwingherren waren auch mächtig im Steinstossen. Als ein Bauer den Burgherrn einst merken liess, er habe einen Geissbuben, der den Stein so weit stossen würde als er, musste er denselben auf der Stelle aus Aletsch, vier Stunden ob Naters, abholen. Dieser Bube soll mit einem Reisteisen (Eisenstange) Nüsse von den Bäumen herab gedengelt haben. Der Zwingherr stellte sich selbst zum Ziel, mit der Überzeugung, dass der Geissbub den Stein nicht so weit zu stossen vermöge; aber er betrog sich; der Stein wurde vom Hirt mit solcher Kraft geworfen, dass dem Zwingherrn die Beine gebrochen wurden. — Dieses Schloss soll eine lange Belagerung ausgehalten haben und als die Belagerer selbes ausgehungert glaubten, hingen die Belagerten noch gebratene Hammen zu den Fenstern heraus. Man soll erst später darauf gekommen sein, dass das Schloss Urnäfass durch einen unterirdischen Gang mit obgenanntem Hause heimlich in Kommunikation gestanden habe. Der letzte Zwingherr soll bei dieser Belagerung auf dem Abtritt durch einen Pfeil getötet worden sein.

 

Quelle: M. Tscheinen, P. J. Ruppen, Walliser Sagen, gesammelt und herausgegeben von Sagenfreunden, Sitten 1872.
Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch

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