Das schwarze Hündchen

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Zwischen Vernamiége und Mâse soll's in einem Graben, begrenzt von den zwei Kreuzeggen Charchilly und Terreyssy, noch in heutigen Tagen spuken und unheimlich sein, von der Borgne an bis auf den Grat. Man hört's da oft jammern, schreien und heulen. Bisweilen sah man da einen roten Ochsen herumtraben; bald war es aber ein garstiges Schwein, oder ein gefleckter Hund.

Am gewöhnlichsten jedoch zeigt sich der Geist als ein kleines schwarzes Hündchen, das die Heimkehrenden durch den Spukgraben begleitet, sie neckt und, besonders an den Markttagen abends, von ihren Maultieren abwirft und den Graben hinabschmeisst, ohne jedoch die Gefoppten bedeutend zu beschädigen. Die ohnehin späte Heimkehr wird freilich so noch später und oft gar früh. — Einmal begleitete das Hündchen noch bei Tag eine ledige Tochter, die auf einem Esel sass. Lange folgte es ihr. Unversehens sprang es aber auf einen Stein ob der Strasse und machte Miene, ihr auf den Schoss hinauf zu hüpfen. Aber solchen Scherz wollte die Bescheidene nicht dulden und gab dem Zudringlichen mit der Rute einen Hieb, worauf derselbe heulend verschwand.

Ein beherzter Bursche soll einst das Hündchen gefragt haben, wer es sei und was es treibe. «Einst hiess ich Jean Berto», antwortete dasselbe, «aber jetzt bin ich's nicht mehr.»

 

Quelle: M. Tscheinen, P. J. Ruppen, Walliser Sagen, gesammelt und herausgegeben von Sagenfreunden, Sitten 1872.
Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch

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