Das Gespenst im Gluntackerholz

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Um die 70er Jahre des 19. Jahrhunderts hielt sich im dichten Wald zwischen Poffetsmühle und St. Ursen ein Ungeheuer auf. In gewissen Nächten kam es aus dem Wald heraus und erschreckte den nächtlichen Wanderer. Wenn man den steilen Hang hinuntersteigen wollte, erhob sich etwa ein Steinwurf breit eine furchterregende Gestalt mit grossen, feurigen Augen. Sie hatte ein weissgraues Aussehen und glich halb einem Menschen, halb einem Tiere. Beim Herannahen von Leuten kauerte sich die widerliche Gestalt zuerst am Boden, dann kroch sie auf allen Vieren den Hang hinauf. Manchmal hatte das Gespenst die Gestalt eines altmodischen Kriegers aus vergangenen Zeiten. Flohen die Leute beim Anblick des Ungeheuers, verfolgte sie das Untier nicht weiter als bis zum Waldesrand, wo es sich wieder brummend ins Dickicht zurückzog. Viele nächtliche Wanderer hatten das Ungeheuer gesehen. Oft wagten sich ängstliche Leute nicht weiter, sondern suchten bei Nachbarn oder Bekannten Unterkunft für die Nacht und zogen erst anderntags weiter. Man war allgemein der Ansicht, man habe es mit der ruhelosen Seele eines gefallenen Kriegers zu tun, der im Sonderbundskrieg gefallen sei und nun auf Erlösung warte.

 

Quelle: Pater Nikolaus Bongard, Sensler Sagen, Freiburg 1992.
Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.

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