Bürgermeister Stüssi und die Uznacher

Land: Schweiz
Region: Linthebene
Kategorie: Sage

Bürgermeister Stüssi und die Uznacher

1436 starb Graf Friedrich von Toggenburg und ward im Kloster Rüti mit Schild und Helm begraben, denn er war der letzte seine Stammes . . . Da nun seine Frau eine Witwe geworden war, kam sie nach Zürich und erneuerte ihr Burgrecht. Damit die Zürcher ihr dabei behilflich wären, schenkte sie ihnen die Grafschaft Uznach samt Städtchen und Burg und allem, was dazu gehörte. Doch behielt sie sich vor, ihre Güter wie ein Leibgeding zu nutzen, so lange sie lebe.

Auf das hin ritt Bürgermeister Stüssi mit anderen Boten von Zürich und den Amtleuten der Witwe Friedrich nach Uznach *) und forderte die Uznacher auf, dass sie ihnen Treue schwüren im Namen der Frau von Toggenburg. Doch diese antworteten, sie könnten nicht im Namen des ganzen Landes schwören . . .  Zornig entgegnete Stüssi: „Was unterstand ir üch ze wideren? Ir und die kutlen, die ir im Buch tregend, sind unser, und das ir jetzt nüt mit güeti, das müssten ir hie nach mit gewalt tuon!“ Unverrichteter Dinge ritten die Zürcher von dannen.

Des Bürgermeister Antwort löste eine so grossen Unwillen aus, dass der grösste Teil allen Übels daraus entsprang. Das Landvolk versammelte sich, um zu beraten, was zu tun sei. Etliche wollten das Burgrecht mit Zürich beibehalten . . . aber etliche schlossen sich Schwyz und Glarus an „und wollten luogen, wer inen die kutlen nemen wölt.“


Quelle: K. W. Glaettli, Zürcher Sagen 1970, Stadt Zürich und Zürichsee
Nach Brennwald 2, 5 (ab Zeile 8), ins Neuhochdeutsche übertragen, mit unbedeutenden Kürzungen.

*) Uznach gehört heute zum Kanton St. Gallen. Name in Mundart "Uznä".

Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.

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