Vom Wasedokter

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Vom Wasedokter

a) Üse Vater het gseit, är helg einisch es Chuehli gha, gar es guets; ’s heig e Chübel voll Milch gä. Eismols heig’s nümme welle frässe; we men i Stall ihe cho sig, sig’s a Baren uehe gumpet u s’Hoor heig’s grediuse gstellt.
Du sig er zum Zürcher Ueli uf e Wasen ihe. Dä säg ihm, do sig sicher es bös Fraueli im Spiel, ob nid so eis chürzlig öppis sig cho reiche. Du säg er: „He, net,“ nid dass er wüss. „Jo, - verwiche het es Fraueli e Liter Milch greicht. Es het i dr Chäshütte keine meh ubercho.“ „Das isch scho gnue,“ säg dr Wasedokter. Derno hei er ihm Sunnewirbelbletter gä für nes Trank.
Z’mornderisch sig die sälbi Frau d’Muetter cho frage, wo dr Vater geschter gsi sig. Das göih seie nüt a; sie söll mache. dass sie furtchömm. Drufabe heig’s dr Chueh besseret.

b) Einisch isch e sFraueli zum Wasedokter gange u het ihm gchlagt wäg em Ma. Är heig vo re gstellt. Jetz möcht sie nüschti gärn wüsse, wo-n-er sig. Du macht dr Zürcher Ueli ’s Läufterli uf u redi süferli mit öppere. Du chehr er schi um u säg‚ dä fahri uf eme Schiff nach Amerika.

c) Einisch heig uf am Wase e Metzgergsell um Arbeit gfrogt. He, säg dr Zürcher Ueli, är chönn istoh; sie welle grad e Chueh metzge. Dr Gsell heig se gstoche; aber nid es Tröpfli Bluet sig cho. Dr Ueli heig glächlet. Du sig dr Gsell ufstange un um d Chueh ume glüffe u s Bluet sig bogewis cho.
Drufabe heig dr Zürcher Ueli i ’s Bett müsse; dä Rung sig er a lätze cho.

d) E Bur het zweu Ross gha, wo-n-am Morge d’Schwanzhoor hei inenangere züpfet gha. Demo isch er zum Zürcher Ueli u het ne um Rot gfrogt. Är söll im Baren e Strauhgarbe verbrönne; är bruch ke Angst z’ha‚ ’s Hus göih a.
Wo-n-er ’s gmacht het, isch es Fraueli derhär cho, mit verbrönnte Hoore u mit ere Huben uf em Chopf.

e) Es angersmol isch e Burefrau zue-n-ihm cho u het si erchlagt wäg em Meitli, das strich de Buebe no. He, es söll vo Sant Johannisblueme Tee trinke; es besseri so chli, chli, aber chömm de gärn ume.

f) E Bur het uf ere Weid es Füli verlore. Derno isch er dr Wasedokter go froge, wo-n-es sig. Dä säg‚ uf eme Grot - u het ne dütlig beschriebe - stöih e Tanne mit ere Grippele. Do drinne sig ’s Füli mit em Gring ebhanget. Ar chönn’s no läbig näh, wen er gleitig göih. Eso sig’s au gsi.

g) En angere Bur het dr Wasedokter welle fecke u het ihm ’s Wasser vomene Esel brocht‚ dr Nochber sig chrank. Dr Ueli het ’s Wasser agluegt u zweu Päckli gmacht Är söll mit däm Züg hei un ihm toll vo dere Sach gä. Im einte Päkli isch Heu, im angere Haber gsi.

h) E Burebueb het bi re Brunnröhre trunke. Derbi isch ihm d’Uhr i Trog gheit. Är het net dervo gmerkt. Wo-n-er zum Wasedokter isch, hat ihm dä gseit, är soll morn wiederumecho.
Dr Bueb het dänkt, ringer göih er uf d’Reiti go ligge, weder hei u morn wieder häre. Z'Obe het er uberniede zwe ghöre rede. Du säg eine: „He, ume nid z’lut; är liet de bloss uf dr Reiti obe.“ Das sig dr Hörnlima gsi.

i) Dr Zürcher Ueli isch imene Wirtshus igchehrt. ’s Wägeli mit eme Fessli Moscht druff het er lo stoh. E paar Buben hei’s gseh u si-n-ihm ‚sFessli go verstecke. Wo dr Ueli isch usecho, het er nüt dergliche to. Är isch heigfahre u het ’s Ross i Stall to. Derno het er ame Redli afo dräihe u dräihe, gäng gleitiger, dass es gsuret isch wie ne Hurrlibueb. Druf si äiner Buebe cho z’springe u z’chiche; är söll ufhöre, sie welle ’s Fessli gärn bringe.

k) Dr Zürcher Ueli het chönne d’Schelme triebe. Ern Sager isch e Winge furtcho. Dr Zürcher Ueli het ihm es Gütterli gä, Das söll er bim Hus ufhänke. Dr Schelm müess über drei Bech. Er chömm de um die u die Zit. Eso isch es au gsi.

l) E Bur het es Süili gha, gar es bravs. Eismols wott’s nümme frässe. Dr Buur isch zum Wasedokter. Dä seit ihm: „Lue, es isch es Fraueli im Spiel. Do hesch es Stäckli. Dermit schlo ’s Süili ab.“ Dr Bur het ihm gfolget. Du isch d’Jungfere cho z’springe u het grüeft: „Doch rächt hör uf! Doch rächt hör uf!“ Das isch d’Häx gsi. Dr Bur het se furtgjagt.

m) Mi Vater het e chrankni Chueh gha. Dr Zürcher Ueli het ihm grote: Du weisch dr Stächpalmstock im Hag, wo ob euem Hus düre geiht; är steiht zwüsche den Eiche. Hau zweu Eschtli ab; steck se innefert über d’Stalstüre. Liecht chönnt’s cho, du fingsch dr Stock nümme. Bänggle d’Chappe druber, wo d’meinsch‚ er sött do si; de cha’s nid fähle.
Wo dr Vater im Hag dr Stächpalm gsuecht het, het er ne nümme chönne finge. Du bängglet er d’Chappe. Jetz isch er z’mitts im Gstrüch gstange; d’Zweigli hei im unger d’Achsle greckt.

n) E Frau het bim Zürcher Ueli lang müesse warte. Äs het scho gnachtet, u sie het wit hei gha. Äs sig wohl strängs‚ i dr Nacht sövli wit laufe, säg sie zum Ueli. Är well ere öppis gä; sie mög de chli besser, gäb dä ume u het ere imene Gleseli e chli igschänkt.
Drufabe het sie d’Frau uf e Wäg gmacht. Aber wie isch das gange! Äs isch ere gsi, sie hätti Fäcke u chönnt flüge, gleitig wie ne Vogel über Höger u Wäld ewägg. Im Hangumdräihe isch sie deheime gsi.

M. Sooder, Sagen aus Rohrbach, Huttwil 1929

Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.

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