Die Stechelbergen haben anstelle von Gold ein Ungeheuer gefunden

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

D' Schtächelbärger hein anstatt Gold es U`ghyr g`funden

Vor uralten Zyten hein die hindrischten Talbewohner, d’Schtächelbärger, hej (hoch) wuohi zwissen Dirlocherhoren un Rottalgletscher Ysen graben. No friejer heis da o Gold g’funden. As ischt nieuwa alben es Männdi vom Rotfluohhoren naha chon, gwiss nid greeser wan en Hittetotz. Die meischten Lyt hein das viel un dick (oft) g’sehn aha chon un dir d’s.Tal us träppellen. Aber an dämm hät si  eina no trumpierd, das ischt en tonnders zäja Bonz g’syn. D’s hindrischt mal hed er en grossi Loubhutta am Puggel g’häben. Alls hed’s Wunder g’non, was där in d’r Hutten heigi. Är hed sa geng mid nem Hudel deckti g’häben, das mu ja niemer chenni drin schääken. Süm (Einzelne) hein si d’s Tyfels verfluoched, si heiges zwissen Rippenen, Schinen un Wideschten g’sehn us d’r Hutten usa zinnten wie Gold. Sobald, dass im Herbst di erschten Schneeggyfer (leichter Schneefall) hed dir d’Horen aha g’jagt, den hed er si grad verbutzt (aus dem Staub gemacht). Usgänds Merzen hed er si umhi mickti (dann und wann) zuoha g’lan. Wen där Chnirps talin ol talus ischt, hed er si nid megen uberhan, wan hie un da bin er Hushaltig yz’chehren gan gschouen fir eppes z’zabnen. Gwiss d’s hindrischt Mal, wen er ischt chon, ischt er d’s gäggels g’syn, (wohlauf)un ihnen hed g’wiss d’s Allerhin- drischta guet megen lyden.

Eis an em tollen, luuterren Herbschttag ischt das Männdi ussen inha chon un guotgangs (schnurstracks) inhi un bis in das Rytigufer g’ragled. As hed allem zueha brieled, un dernah hed’s nes g’seid: "So ier lieben Lyt, jetz wil i nuch Uskunft gän, was i fir Heimlichkeiten han in d’r Hutten g’häben. I han da eso hin un wider Gold uf Gsteig usi. Ier heid mier, sig i oben aha ol ussen inha chon, ohni wyters z’ässen g’än. I bin g’wiss o pletzli elter wan die chlynen Schepf in d’r Litschenen. I han ag’non, i sig hyt d’s lescht Mal usi g’sin, un as tiecht mi grad, i chenni nymeh lang läben. I han no grad es Einzigs zuon uch z’sägen, un das tied er mer chuum abschlan. Wen i g’storben bin, su tied er mi wuohi näbem Dirlocherhoren ylegen."

D’Schtächelbärger syn ohni wyters yverstanden g’syn. Duo ischt das Beri wyter g’fahren: "Fir ewwi Miej wil i nuch jetz grad sägen, wan i d’s Gold han g’non. Gaad an Schtuofenschtein wuohi un dernah über d’GIetscherlouena über un dir en Chriegsmahdwang uuf bis gäg d’s Dirlocherhoren. Wen er wuohi chemed, gsehd er pletzli es Loch im Schopf; dert miesst er inhi. Da stotzed en Pickel, un dän miesst er nähn. Dert g’schpired er Trapplega uf em Felsen, un denen miesst er na. Den chemed er an en grossi Blatta. Sobald, das er mid dem Pickel dran tippelled, den geid si uuf. Den heid er in mächtega Huufen Gold un syd di Rychsten z’wyter Heid." Un duo isch abg’hased.

Die Schtächelbärger nyd lingg un syn morneschti am Morgen z’rächter Zyt z’Wäg. Da syn dry settig gangen wan zum obsi gan nid hein g’churred (schwer schnaufen) wen in ibelg’häbni Geis, un den hättes den dem Tyfel terfen in Bart stahn. D’r Sterchscht hed es Uberräf g’non, die andren beed hein in jedra es Gabelli g’häben. Wa si syn wuohi an Stuofenstein chon, lyd das Goldmänndi tod’s hert under em Wägli. Si heis uf d’s Uberräf uufbunden, un eina ischt na Pickel un Schuufla in d’Stuofensteinhitta. Un fluggs sis über d’Gletscherlouena über. Wan sl syn wuohi chon zum Dirlocherhoren hei ses ab’bunden, en Gruoba g’macht un ses yg’leid.

Gly, wan si sin zum Horen zuehi chon, heis d’s Loch funden. As ischt nid wyt inhi gangen, as hed no Heitri g’häben. Die Trapplega heis ohni wyters g’spird, aber där Pickel ischt bi d’s Tyfels Wyti niena z’finden g’syn. Wan si d’r Pickel nid hein g’sehn, heis d’Farb g’ändred, syn schier älb worden un hein en tonnders Angst uberchon. Uf d’s Mal heis es ungehyrs Grammpol (Lärm)g’heerd. Wen en Blitz ischt es mächtigs, grasigriens Lumpetier vor si g’sprungen! As hed grad d’Art g’häben wien en Heidox, (Eidechse)aber numen isch en cheiben Huufen greeser g’syn. Ein Stachel am andren, g’wiss wie Gablentschinggen, ischt uf em Rigg g’stotzed; Grinda hed’s zween g’häben, uusg’sehn heis we där von em  Zytmuni (junger Stier). Das Utier hed uf en Zennden g’chnaschled un d’Ougen in Grinden verträid un hed si wellen frässen. Un das ischt so sicher das eppes!

Un duo heis nidsi g’lan, syn pletzli geigled; (gestürzt) unna us sys Totz über Meis chon, (Hals über Kopf stürzen) un in jedra hed in g’schirpfta Grind g’häben.

Syg in däm Loch wuohi Gold, ol sygen da Ug'hyr, g’wiss en kein einzega Hindergrunder hed's meh verzennd, (gelsüsten) das gan usz’näslen (auskundschaften).

Quelle: Hans Michel, Ein Kratten voll Lauterbrunner Sagen. Wengen 1936.

Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.

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