Es war einmal ein Fuchs, der hatte grossen Hunger. Er lief durch den Wald auf der Suche nach etwas, das er fressen könnte, und begegnete dem Eichhörnchen. ‹Das gäbe ein gutes Frühstück›, dachte der Fuchs. ‹Aber wie soll ich das Eichhörnchen erwischen, es ist viel schneller als ich und springt von Ast zu Ast.›
Der Fuchs dachte nach, und bald kam ihm ein guter Gedanke. Er rief: «Eichhörnchen, Eichhörnchen! Wie gut du von Ast zu Ast springen kannst. Aber hör mal, dein Vater konnte das noch viel besser als du, der machte viel grössere Sprünge!»
Das Eichhörnchen schaute von seinem Ast auf den Fuchs herab und rief: «Was mein Vater konnte, kann ich noch lange. Ich werde auch so grosse Sprünge machen.»
Es nahm Anlauf und wollte auf den nächsten Baum springen. Aber der Sprung war zu kurz. Das Eichhörnchen fiel zu Boden, direkt vor den Fuchs. Dieser hob schnell eine Pfote, legte sie dem Eichhörnchen auf den Rücken und sagte: «Habe ich dich! Du bist jetzt mein Frühstück.»
«Ach, weisst du», sagte das Eichhörnchen, «es war dumm, dass ich mich habe erwischen lassen. Du bist aber auch besonders schlau. Dein Vater war auch so ein Schlauer. Er war aber nicht nur schlau, er wusch sich auch immer das Gesicht vor dem Essen.»
«Wenn mein Vater das gemacht hat, will ich das auch machen», sagte der Fuchs und hob die Pfote, um sich das Gesicht zu putzen. In diesem Moment entwischte das Eichhörnchen und kletterte geschwind auf den Baum hinauf. Es lachte keckernd und rief: «Jetzt musst du ohne mich essen, Freund Fuchs!»
Der Fuchs aber musste sich ein anderes Frühstück suchen.
aus: Kindermärchen für Gross und Klein, © Mutabor Verlag