Hanses Glückstraum

Land: Schweiz
Region: Berner Oberland
Kategorie: Zaubermärchen

Dreimal hintereinander hatte Hans Kuhschwanz auf Trichelegg zu Grindelwald geträumt, er müsse nach Thun zur Sinnebrücke, dort werde er etwas vernehmen, das ihm zum zukünftigen Glück verhelfen könne. Wacker nahm er eines Tages den Weg unter die Füsse. Wie er nun auf der Sinnebrücke stand und bald dem Lauf des Wassers, bald dem Flug der Vögel zuschaute, kam ein kleines gebrechliches Männchen auf ihn zu, das ein Gespräch mit ihm anband und Hans ausfragte, was er eigentlich hier wolle. Hans verriet zuletzt sein Geheimnis. Da sagte das Männchen: "Ein Pfiffikus scheinst du mir nicht zu sein. Mir hat nämlich ebenfalls zu verschiedenen Malen geträumt, ich sollte nach Grindelwald, denn unter der Feuerplatte des Hans Kuhschwanz auf Trichelegg sei ein Kessel voll Geld vergraben." Hans hatte genug gehört. So schnell ihn die Beine tragen konnten, lief er nach Grindelwald zurück. Kaum daheim angekommen, riss er die Feuerplatte heraus. Richtig, da stand der Topf und bis zum Rande gefüllt mit goldenen Talern. Hans war ein reicher Mann. Nur etwas passte ihm nicht in den Kram. Er liess sich nicht mehr gerne Kuhschwanz titulieren. Eilends lief er zum Landvogt von Interlaken, der sich auf sein inständiges Bitten bewegen liess, ihm einen seines Geldes würdigen Namen zu geben.

Quelle: Hermann Hartmann, Sagen aus dem Berner Oberland. Nach schriftlichen und mündlichen Quellen, Interlaken 1910. Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.

dort nach: E. Friedli, Bärndütsch als Spiegel bernischen Volkstums. 2. Band, Bern 1908

Hans Chïehschwanz  uf der Trịịhelégg heig etliha Aaben nah n enandre n ’troimd, är sëlli uf Thun ahi gaan, uf d’Si̦nnibrï̦gg. Dert vernähm er eppḁs, wa ’mu̦ ze’m Glï̦ck verhälffi. Wa ’mu̦ áber ei s ’troimd heed, ist er gä̆ge  Thun ahi ’zottled. Wa n er z’Thun uf der Sinnibrï̦gg ist g’sịịn, ist da es alts tschi̦tters  Mannde̥lli cho plampen und hed mid ’mu̦ aa faan dorfen. Wa s’ schon e tolla Rast z’sämen hei ng’worted g’hä̆ben, fräägd das Mannde̥lli, was är denn eige tli da welli und wahar das  er chëmi. Duḁ gi d där ’mu̦ churz B’scheid u bb’richted ’mu̦’s. Duḁ seid das Manndli: Du̦ bist denn ei mmḁl wohl schier en goiha!  Mier hed jetz o under Maale ’troimd, i sëllti uf Grindelwald uehi (wuohi).  Da wää newwan bi’nem Hans Chïehschwanz uf der Trịịhelegg under der Fị̈ị̈rblatten es Chessi volls Gäld; aber da gaan i ei mḁl nid gan achten! Das ist ị̈ị̈ nsem Hans Chïehschwanz bb’reichds g’sịịn! Där sịịg z’glịịhe Tags umhi gägeṇ Grindelwald e̥mm uehi g’weigged. Wan er ist e̥m zuehi g’sịịn, hed er g’rad d’Fị̈ị̈rblatta fï̦rhag’schrissen. Und alls sịịg ḁ lsó g’sịịn, wie däär ’mu̦ g’seid heigi. Wa n er duḁ ḁ lsó rịịha sịgi g’sịịn, heig er ’mu, nĭ̦-mmĕh gäre  «Chïehschwanz» la  sä̆gen. Är ist ze’m Landvogt gan Hinderlachchen,  und där hed ’mu̦ duḁ z’lest und am End uf sịịs bitten und bbätten en Năme g’gään, wa no jetz ïepli u  bbrị̈ị̈chli  ist. 

Aus: E. Friedli, Bärndütsch als Spiegel bernischen Volkstums. 2. Band, Bern 1908

Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.

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