Knüppel aus dem Sack

Land: Türkei
Kategorie: Zaubermärchen

Es war einmal, und es war auch nicht. Es war einmal ein armer, junger Mann, der lebte allein mit seiner Mutter. Jeden Tag ging er in den Wald, sammelte Holz und schleppte es dann auf seinem Rücken in die Stadt, um es zu verkaufen. Eines Tages war er so müde, dass er sich an einen Baum lehnte und laut rief: «Uff! Uff!» In diesem Moment öffnete sich der Baum, ein Geist kam heraus und sprach: «Mein Name ist Uff, du hast mich gerufen, was willst du?» Der junge Mann antwortete: «Ich will nichts von dir. Ich war nur so müde und habe mich an diesen Baum gelehnt. Da habe ich laut ‹uff› gesagt.» Der Geist sah den Burschen an und gab ihm einen kleinen Kasten. «Nimm diesen Kasten und wenn du mich brauchst, komm hierher zurück, und rufe mich. Du darfst aber auf keinen Fall sagen: ‹Öffne dich, mein Kasten!›» Mit diesen Worten verschwand der Geist.
Der junge Mann trug den Kasten nach Hause und erzählte seiner Mutter, was er erlebt hatte. «Stell dir vor, der Geist gab mir diesen Kasten und wies mich an, auf keinen Fall zu sagen: ‹Öffne dich, mein Kasten!›» Kaum hatte er dies gesagt, öffnete sich der Kasten. Heraus kamen Teppiche, die sich auf dem Boden ausbreiteten und dazu alles mögliche an gutem Essen und Getränken. Arm und hungrig, wie sie waren, freuten sich Mutter und Sohn über die herrlichen Sachen. Als sie genug hatten, sagte der junge Mann: «Schliess dich, mein Kasten», und der Kasten klappte zu und stellte sich von selbst auf ein Wandbrett.
«Mutter, ich möchte den Padischah zu diesen guten Speisen einladen.» Doch die Mutter hatte ihre Zweifel. «Wo soll der Padischah sich denn hinsetzen? Hier ist ja für uns kaum Platz genug.» Der junge Mann liess sich jedoch nicht von seinem Plan abbringen. Er ging in den Palast und lud den Padischah und dessen Wesir zum Essen ein. Als diese die arme Hütte ihres Gastgebers sahen, wunderten sie sich. Aber sie setzten sich auf zwei Holzklötze und sahen sich um. Kein Feuer brannte im Herd. Kein Essen stand bereit. Der junge Mann holte nun den Kasten von seinem Platz und sagte: «Öffne dich, mein Kasten.» Und wie beim ersten Mal kamen Teppiche aus dem Kasten und darauf stellten sich unzählige Speisen und Getränke. Eine solche Auswahl hatte selbst der Padischah noch nie gesehen. Als alle satt waren, sagte der junge Mann: «Schliess dich, mein Kasten.» Der Kasten klappte zu und stellte sich von selbst zurück auf das Wandbrett. Der Padischah aber gab dem Wesir heimlich ein Zeichen, den Kasten unbemerkt mitzunehmen. Als sich die Gäste verabschiedeten, liess der Wesir den Kasten in den weiten Ärmeln seines Kaftans verschwinden.
Kaum waren die Gäste fort, bemerkte die Mutter, dass der Kasten fehlte. Der junge Mann weinte und machte sich schliesslich auf zum Baum, wie es ihm der Geist gesagt hatte. «Uff!», rief er, als er dort angekommen war. Der Baum öffnete sich, der Geist erschien und fragte: «Was ist? Hast du dir den Kasten stehlen lassen?» Der junge Mann erzählte, was er erlebt hatte. Da gab ihm der Geist einen Knüppel. «Hüte dich zu sagen: ‹Knüppel aus dem Sack!›» Dann verschwand er.
Erleichtert machte sich der junge Mann auf den Heimweg. Wieder erzählte er seiner Mutter, was sich ereignet hatte und welche Anweisungen der Geist ihm diesmal mitgegeben hat: «Ich darf nicht sagen: ‹Knüppel aus dem Sack!›» Kaum hatte er dies gesagt, da sprang der Knüppel aus dem Sack und begann auf ihn einzuprügeln. «Halt ein, mein Knüppel», rief dieser erschrocken, da hörten die Prügel auf und der Knüppel verschwand im Sack. Der junge Mann nahm den Sack mitsamt dem Knüppel und ging damit zum Palast. Als er endlich zum Padischah und dem Wesir vorgelassen wurde, flüsterte er: «Knüppel aus dem Sack!» Der Knüppel sprang heraus und schlug den Padischah und den Wesir, bis die beiden riefen: «Hilfe, ruf deinen Knüppel zurück!»
«Nur wenn ich meinen Kasten zurückbekomme», sagte der junge Mann.  Da holte der Wesir den Kasten, der Bursche befahl: «Halt ein, mein Knüppel!» und machte sich mit den beiden Zauberdingen zurück zum Baum, wo der Geist wohnte.
«Uff! Ich habe meinen Kasten zurück.» Der Geist sah ihn an, gab ihm einen Esel und sprach: «Hüte dich zu sagen: ‹Schrei, mein Esel!›» Dann verschwand er und der Baum verschloss sich wieder. Zuhause erzählte der junge Mann der Mutter: «Er hat mich gewarnt. Ich darf nicht sagen: ‹Schrei, mein Esel!›» Kaum hatte der Esel das gehört, da öffnete er sein Maul und begann Münzen auf den Boden zu spucken. Der junge Mann und seine Mutter nahmen den Kasten, den Knüppel und den Esel und gingen in ein fernes Land. Dort bauten sie sich einen Palast und lebten glücklich.

Fassung Anina Meile, P. N. Boratav, Türkische Volksmärchen, Berlin1968

Cudgel out of the bag

Once upon a time, there was, and there wasn't. Once upon a time, there was a poor young man who lived alone with his mother. Every day he went into the forest, collected wood and then carried it on his back into town to sell it. One day, he was so tired that he leaned against a tree and shouted loudly: "Uff! Whew!" At that moment, the tree opened, a spirit came out and said: "My name is Uff, you called me, what do you want?" The young man replied: "I don't want anything from you. I was just so tired and leaned against this tree. That's when I said 'uff' out loud." The ghost looked at the boy and gave him a small box. "Take this box and if you need me, come back here and call me. But under no circumstances should you say, 'Open up, my box'!" With these words, the ghost disappeared.

The young man carried the box home and told his mother what he had experienced. "Imagine, the spirit gave me this box and instructed me not to say 'Open my box' under any circumstances." As soon as he had said this, the box opened. Out came carpets spread out on the floor and all kinds of good food and drink. Poor and hungry as they were, mother and son were delighted with the delicious things. When they had had enough, the young man said, "Close up, my box," and the box folded shut and placed itself on a wall board.

"Mother, I would like to invite the Padishah to eat this good food." But the mother had her doubts. "Where should the Padishah sit? There's hardly enough room for us here." However, the young man was not dissuaded from his plan. He went into the palace and invited the padishah and his vizier to dinner. When they saw their host's poor hut, they were surprised. But they sat down on two wooden blocks and looked around. No fire was burning in the hearth. No food was ready. The young man took the box from its place and said: "Open up, my box." And just like the first time, carpets came out of the box and countless dishes and drinks were placed on them. Even the padishah had never seen such a selection. When everyone was full, the young man said: "Close my box." The box closed and placed itself back on the wall board. But the padishah secretly signaled the vizier to take the box away unnoticed. As the guests took their leave, the vizier let the box disappear into the wide sleeves of his caftan.

As soon as the guests had left, the mother noticed that the box was missing. The young man wept and finally made his way to the tree as the spirit had told him. "Uff!" he shouted when he got there. The tree opened, the ghost appeared and asked: "What is it? Did you have the box stolen?" The young man told him what he had experienced. Then the spirit gave him a cudgel. "Be careful not to say: 'Cudgel out of the bag'!" Then he disappeared.

Relieved, the young man made his way home. Once again, he told his mother what had happened and what instructions the ghost had given him this time: "I mustn't say: 'Cudgel out of the bag'!" No sooner had he said this than the club jumped out of the sack and started beating him. "Stop, my cudgel," he shouted, startled, and the beating stopped and the club disappeared into the sack. The young man took the sack and the cudgel and went to the palace. When he was finally admitted to the padishah and the vizier, he whispered: "Stick out of the sack!" The cudgel jumped out and beat the padishah and the vizier until they both shouted, "Help, call back your cudgel!"

"Only if I get my box back," said the young man.  So the vizier fetched the box, the boy ordered, "Stop, my cudgel!" and set off with the two magic things back to the tree where the ghost lived.

"Uff! I've got my box back." The ghost looked at him, gave him a donkey and said, "Beware of saying, 'Cry, my donkey!" Then he disappeared and the tree closed again. At home, the young man told his mother: "He warned me. I mustn't say, 'Cry, my donkey!" As soon as the donkey heard this, he opened his mouth and began to spit coins on the ground. The young man and his mother took the box, the cudgel and the donkey and went to a faraway land. There they built themselves a palace and lived happily ever after.

Fassung Anina Meile, P. N. Boratav, Türkische Volksmärchen, Berlin1968, englische Fassung L. Jaenike © Mutabor Märchenstiftung

Çuvaldaki Sopa

Bir zamanlar, fakir bir genç adam ve annesi yalnız yaşıyordu. O her gün ormana gider, odun toplar ve onu sırtında şehre taşıyıp satardı. Bir gün çok yorgun düşünce bir ağaca dayandı ve yüksek sesle "Off! Off!" diye bağırdı.
Bu sırada ağaç açıldı ve bir cin çıktı ve şöyle dedi: "Benim adım Off, beni çağırdın, ne istiyorsun?"
Genç adam cevap verdi: "Senden bir şey istemiyorum. Sadece çok yorgunum ve bu ağaca yaslandım. O yüzden 'Off' dedim." Cin genci bir süre inceledi ve ona küçük bir kutu verdi. "Bu kutuyu al ve bana ihtiyacın olduğunda buraya gelip çağır. Ama sakın 'Açıl kutum!' deme" dedi. Bunun üzerine cin kayboldu.
Genç adam kutuyu eve götürdü ve annesine başından geçenleri anlattı. "Düşünsene, cin bana bukutuyu verdi ve ona 'Açıl kutum!' dememem konusunda uyardı" dediği anda kutu açıldı. İçindensofralar, yiyecekler ve içecekler çıktı. Onlar Fakir ve aç oldukları için anne ve oğul bu güzel şeylerintadını çıkardı. Yeterince yedikten sonra genç adam, "Kapan kutum" dedi ve kutu kendiliğinden duvaraasılı hale geldi.
​​​​"Anne, bu lezzetli yiyeceklere padişahı davet etmek istiyorum" dedi oğul.
Ama annesi şüpheliydi. "Padişah nereye oturacak? Burada bizim bile sığacak yerimiz yok." Ama genç adam planından vazgeçmedi. Saraya gidip padişah ve vezirini yemeğe davet etti.
Bu misafirler, ev sahibinin fakir kulübesini görünce şaşırdılar. Ancak iki tahta parçasına oturdular veetraflarına baktılar. Sobada ateş yanmıyordu. Hazır yiyecek de yoktu.
Genç adam kutusunu yerinden aldı ve "Açıl, kutum" dedi. İlk seferinde olduğu gibi, kutudan sofralarçıktı ve üzerinde sayısız yiyecek ve içecekler yerleştirildi. Bu kadar çok seçenek, hatta Padişah bilegörmemişti.
Herkes doyduğunda, genç adam "Kapan, kutum" dedi. Kutu kapanıp kendiliğinden duvar rafına geridöndü.
Ancak Padişah, Vezir'e gizlice işaret vererek kutuyu fark edilmeden almalarını buyurdu. Misafirlervedalaşırken, vezir kaftanının geniş kollarında kutuyu soktu.
​​​​Misafirler gitmeden hemen sonra, annesi kutunun kaybolduğunu fark etti. Genç adam ağladı vesonunda cin söylediği gibi ağaca yöneldi. Oraya vardığında, "Uff!" diye bağırdı.
Ağaç açıldı, cin ortaya çıktı ve "Ne var? Kutunun çalındığını mı söylüyorsun?" diye sordu. Genç adambaşına gelenleri anlattı. Cin ona bir sopayı verdi. "Sakın 'Torbadan sopayı çıkar' deme!" Sonra ortadankayboldu.
Genç adam rahatlamış bir şekilde eve doğru yola çıktı. Yine annesine olanları anlattı ve bu sefer cininverdiği talimatları anlattı: " 'Torbadan sopayı çıkar' dememeliyim.
"Bunu söyleyince sopası torbasından çıkıp ona saldırdı. "Dur, sopam!" diye çığlık attığında sopası torbasına geri döndü.
Genç adam torbayı sopayla birlikte alıp saraya gitti. Sonunda Padişah ve Vezir'e kabul edildiğinde, fısıldayarak "Torbadan sopayı çıkar!" dedi. Sopa çıktı ve Padişah ile Vezir'e saldırdı. İkisi de "Yardım et, sopanı geri çağır!" diye bağırdı.
"Yalnızca kutumu geri alırsam," dedi genç adam.
Vezir kutuyu getirdi, genç adam "Dur, sopam!" dedi ve iki büyülü nesne ile ağacın olduğu yere geridöndü, burada cin yaşıyordu.
"Uff! Kutumu geri aldım," dedi genç adam.
Cin ona bir eşek verdi ve şöyle dedi: "‹Çığlık at, benim eşeğim!› demekten kaçın." Sonra kayboldu ve ağaç tekrar kapandı. Genç adam annesine evde şöyle dedi: "Beni uyardı. ‹Çığlık at, benim eşeğim!› dememem gerekiyor.
"Eşek bunu duyar duymaz ağzını açtı ve ağzından para pişkirmaya başladı.
Genç adam ve annesi kutuyu, sopayı ve eşeği alıp uzak bir ülkeye gittiler. Orada kendilerine bir saray inşa ettirdiler ve mutlu bir şekilde yaşadılar.

Çeviren: Rizwana Ilham

Als Nachfolgestaat des Osmanischen Reiches gehört die Türkei heute zu den industriellen Schwellenländern. Die vergangenen fast hundert Jahre des Parlamentarismus wurden jedoch immer wieder unterbrochen durch Militärputsche und Krisenzeiten. Debatten um Meinungsfreiheit und den Schutz von Minderheiten gehören bis heute zur Republik Türkei. Die verstärkt islamisch geprägte Orientierung der aktuellen Regierung wirkt sich nicht nur auf die Politik, sondern auch auf die Gesellschaft aus. Bereits seit den 60er-Jahren verlassen Millionen Menschen ihr Land als Arbeitsmigranten oder politische Flüchtlinge. Bei den Flüchtenden handelte es sich vor allem um aramäische, armenische, assyrische, kurdische und jesidische Minderheiten.

 

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