Die Himmelskette

Land: Sudan
Kategorie: Mythe/ätiologisches Märchen

Früher, vor langer, langer Zeit, war der Himmel dunkel und schwarz. Da waren kein Mond und keine Sterne. Aber auch den Tod gab es damals nicht. Wenn die Menschen alt und müde wurden, kletterten sie an einer Kette in den Himmel hinauf und verschwanden über den Wolken. Damals lebte im Volk der Bamana ein Schmied. Er hiess Fasogo Ba Si. Er war ein geschickter Handwerker, doch er war immerzu traurig, denn er hatte keine Söhne, die ihm bei der Arbeit halfen. Er freute sich über seine drei Töchter, aber ein Jahr über das andere verging und er wartete vergebens auf einen Sohn. So musste er all die schweren Arbeiten, die sonst die Söhne übernahmen, allein machen: Die Kohlen brennen, den Blasebalg ziehen.  Mit der Zeit wurde er müde und sprach: „Ich habe genug, ich gehe zum Himmel!“. Die Leute im Dorf sagten: „Warte noch ein wenig, sicher wird bald ein Sohn geboren und dann kannst du dich freuen!“ Fasogo Ba Si hörte auf ihren Rat und blieb. Er wartete ein Jahr, zwei Jahre, drei Jahre, eine lange Zeit. Doch an einem Tag, als er müde den Blasebalg zog und ein Stück Eisen im Feuer erhitzte, hatte er genug. Mit dem rotglühenden Eisen in der Hand ging er zur Himmelskette und kletterte daran hinauf. Seine drei Töchter sahen, wie der Vater über den Wolken verschwand und sie sagten: „Wir wollen bei ihm sein, damit er nicht allein ist.“ Auch sie verschwanden über den Wolken. Doch seit diesem Tag war die Himmelskette verschwunden und niemand konnte mehr in den Himmel klettern. So kam der Tod auf die Erde. Die Menschen wurden alt, starben und wurden in die Erde gebettet. In der dunklen Nacht aber kann man das glühende Eisen sehen, das Fasogo Ba Si geschmiedet hat. Als Sichel steigt es am Abendhimmel auf. Jeden Tag sieht man etwas mehr davon und wenn die Scheibe rund ist, rufen die Menschen auf der Erde: „Seht, der Schmied hat seine Arbeit vollendet!“ Neben dem Mond sieht man drei kleine Sterne leuchten, das sind die Töchter des Schmiedes und bis heute sind die Bamana berühmt für ihre Schmiedekunst.

Mythe der Bamana (Mande), Sudan, Fassung Djamila Jaenike, nach: L. Frobenius, Dämonen des Sudan,Jena 1924 unter dem Titel: Ich habe genug, ich gehe in den Himmel © Mutabor Märchenstiftung

The sky chain

Once, a long, long time ago, the sky was dark and black. There was no moon and no stars. But there was no death back then either. When people grew old and tired, they climbed up into the sky on a chain and disappeared above the clouds. Back then, there was a blacksmith among the Bamana people. His name was Fasogo Ba Si. He was a skilled craftsman, but he was always sad because he had no sons to help him with his work. He was happy about his three daughters, but year after year passed and he waited in vain for a son. So, he had to do all the hard work that his sons usually would’ve done on his own: Burning the coals, pulling the bellows.  After a while, he got tired and said: "I've had enough, I'm going to heaven!". The people in the village said: "Wait a little longer, a son will surely be born soon and then you can be happy!" Fasogo Ba Si listened to their advice and stayed. He waited a year, two years, three years, a long time. But one day, when he tiredly pulled the bellows and heated a piece of iron in the fire, he had had enough. With the red-hot iron in his hand, he went to the sky chain and climbed up it. His three daughters saw their father disappear above the clouds and they said: "We want to be with him so that he is not alone." They also disappeared above the clouds. But since that day, the sky chain had disappeared and no one could climb into the sky. So death came to earth. People grew old, died and were buried in the earth. In the dark night, however, you can see the glowing iron that Fasogo Ba Si forged. It rises as a crescent in the evening sky. Every day you see a little more of it and when the disk is round, the people on earth shout: "Look, the blacksmith has finished his work!" Next to the moon you can see three small stars shining, these are the blacksmith's daughters and to this day the Bamana are famous for their blacksmithing skills.

Mythe der Bamana (Mande), Sudan, Fassung Djamila Jaenike, nach: L. Frobenius, Dämonen des Sudan,Jena 1924 unter dem Titel: Ich habe genug, ich gehe in den Himmel, englische Fassung Lysander Jaenike © Mutabor Märchenstiftung

سلسلة السماء

دولة: السودان

ذات مرة، منذ زمن بعيد، كانت السماء مظلمة وسوداء. لم يكن هناك قمر ولا نجوم. ولكن في ذلك الوقت لم يكن هناك موت. عندما تقدم الناس في السن وتعبو، صعدوا إلى السماء على سلسلة واختفوا فوق الغيوم.

 في ذلك الوقت كان هناك حداد بين شعب بامانا. كان اسمه فاسوغو با سي. كان حرفيًا ماهرًا، لكنه كان دائمًا حزينًا لأنه لم يكن لديه أبناء لمساعدته في العمل. كان سعيدا بشأن بناته الثلاث، ولكن مرت سنة بعد سنة وانتظر ولداً دون جدوى. لذلك كان عليه أن يقوم بكل الأعمال الشاقة بمفرده التي يقوم بها الأبناء عادة، حرق الفحم، وسحب المنفاخ.

 بمرور الوقت تعب وقال: "لقد اكتفيت، سأذهب إلى السماء!". قال الناس في القرية، "انتظر قليلاً، بالتأكيد سيولد ابن قريباً وبعد ذلك يمكنك أن تكون سعيداً!" استمع فاسوغو با سي إلى نصائحهم وبقي. انتظر سنة، سنتين، ثلاث سنوات، مدة طويلة.

 ولكن في أحد الأيام، عندما كان يسحب المنفاخ ويسخن قطعة من الحديد في النار، كان قد اكتفى ولم يعد قادراً على مواجهة الأمر. ذهب إلى سلسلة السماء ممسكاً بالحديد الملتهب وتسلقها. رأت بناته الثلاث والدهن يختفي فوق السحاب، فقالن: "نريد أن نكون معه حتى لا يكون وحيدًا". لقد اختفين أيضًا فوق السحاب. ولكن منذ ذلك اليوم، اختفت سلسلة السماء ولم يعد بإمكان أحد تسلق السماء. هكذا جاء الموت إلى الأرض. كبر الناس وماتوا ودُفنوا في الأرض. ولكن في الليل المظلم يمكن للمرء أن يرى الحديد المتوهج الذي صنعه فاسوغو با سي. يرتفع كالهلال في سماء المساء. كل يوم يشاهد المرء المزيد منه وعندما يكون القرص مستديرًا، يهتف الناس على الأرض: "انظروا، لقد انتهى الحداد من عمله!"

بجوار القمر يمكنك رؤية ثلاث نجوم صغيرة تتألق، هؤلاء هم بنات الحداد. وإلى اليوم يشتهر أهل بامانا بالحدادة.

أسطورة بامانا (ماندي)، السودان، نسخة جميلة جانيكه، مستوحاة من: إل. فروبينيوس، شياطين السودان، جينا 1924

تحت العنوان: لقد اكتفيت، سأذهب إلى السماء © مؤسسة موتابور للقصص الخيالية

 

 

Die Geschichte des Sudans reicht bis weit in die Pharaonenzeit zurück. In der jüngeren Vergangenheit war der Sudan Teil der Britischen Kolonien und erlangte erst 1956 seine Unabhängigkeit. Verschiedene Krisengebiete innerhalb des Landes und Bürgerkriege prägen die Geschichte und Gegenwart der Region. Bis zur Loslösung des Südsudans im Jahr 2011 war der Sudan der grösste Flächenstaat Afrikas, aber auch der ärmste der Welt. 60% der Bevölkerung leiden unter akuter Ernährungsunsicherheit. Auch innerhalb der neu gebildeten Staaten gibt es Konflikte und Millionen Menschen sind auf der Flucht. Viele von ihnen sind Binnenflüchtlinge. Aber auch in die Schweiz flüchten die Menschen. 

 

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