Brunnen zu Waldhäusern

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Mitten im Dorfe Waldhäusern, eine halbe Stunde vom Städtchen Bremgarten entfernt, liegt am Kreuzwege ein ziemlich regelmässig gethürmter Steinhaufen, von Brombeerstauden überwachsen und von Rasen eingefasst. Schon seine reinliche Art fällt gleich auf, wenn auch nicht das grosse steinerne Kreuz bedeutsam daneben stände. Bald sieht man aber unter der grössten Platte, auf welcher ein Theil des Gewölbes liegt, ein Loch in die Tiefe gehen, und fühlt sich daraus heftig und kalt regelmässig angeblasen, so oft eben die Witterung umschlagen will. So kommen denn alle Leute des Dorfes hieher zum ausgemachten Wetterpropheten, halten die Hand vor die Öffnung und haben sich für Korn- und Heuernte beste Witterung stets richtig vorausgesagt, wenn es hier nicht bläst. Sie sagen, hier sei ursprünglich der Sodbrunnen des Dorfes gewesen, bis einst eine Bettelfrau zur heissen Erntezeit ins Dorf kam und die reichen Leute um ein Almosen gebeten habe. Nicht einmal einen Trunk Milch oder Most gab man ihr. Da warf sie aus Rache Quecksilber in den Brunnen, das auch jetzt noch immer tiefer und weiter hinabdringe, das Wasser wegzehre und die innere Höhle vergrössere.

Quelle: Ernst L. Rochholz, Schweizer Sagen aus dem Aargau, Band 1 Aarau, 1856

Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch

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