Noch jetzt erzählen sich zu Laufenburg die Rheinschiffer, was ihnen schon ihre Väter und Grossväter vom dortigen Feuermann erzählt haben. Er winkte eines Abends vom Anlandungsplatze, dem sogenannten Scheffigen, am steilen Ufer herab und bedeutete, herübergeholt zu werden. Gerade kam auch der Schiffer Joseph Zimmermann von Seckingen her in seinem Weidling heimgefahren. Er sah ihn stehen und ohne lange wählen zu wollen, schickte er sich ins Unvermeidliche, fuhr hin, nahm den unwillkommenen Gast ein und ruderte mit ihm nach dem jenseitigen Ufer zurück. Da er die Art schon kannte, mit der solcherlei Gesellen sich zu empfehlen pflegen, bot er ihm beim Abschiede statt der Hand nur das Ruder entgegen, und augenblicklich warm alle fünf Finger dankbarlich hineingesengt. Aber in der Schnauze des Schiffes, wo er gesessen, hatte er zugleich den heissen Abdruck seines Sitzleders ebenfalls brandschwarz zurückgelassen.
(Schweizerbl. 1833, 227.)
Band 1, Quelle: Ernst L. Rochholz, Schweizer Sagen aus dem Aargau, Band 1 Aarau, 1856, Seite 49
Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchen.ch.