Sind rechte Leute einmal todt, so sind sie aller Müh' und Arbeit los. Jener Hirte aber, der auf dem Felde zwischen Mörikon und Niederlenz das Vieh getrieben hat, kann nicht ruhen; er muss auf jener gleichen Weide wandeln und wie sonst Haho! Hüo! schreien. Denn nicht bloss das Futter hat er verkauft, das er von den Leuten in Niederlenz und Mörikon bekam, damit ihre Heerden auf dem magern Flurtrieb genug hätten, sondern er schlug die armen Thiere auch noch mit scharfen Geisselhieben, wenn sie vor Mattigkeit kaum recht stehen konnten und schrie sein Haho und Hüo! bis sie über Willen und Vermögen zum Stall sprangen. Da glaubten dann die Leute, das sei der satten Thiere Wollust; aber nun wissen sie Alles, seit die Zeit gekommen ist, wo der Unbarmherzige Nachts über das leere Feld brüllt.
(Aehnliches von dem Nebelmännchen auf der Stutzalp: Flugi, Volks-Sag. aus Bünden (Chur 1843) 86.)
Band 1, Quelle: Ernst L. Rochholz, Schweizer Sagen aus dem Aargau, Band 1 Aarau, 1856, Seite 117
Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchen.ch.