Tegerfelder Schlosshase

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Zwei Mädchen von Tegerfelden giengen zusammen vom Grasen heim. Es lief ihnen ein Hase entgegen. Sie fürchteten sich und traten auseinander. Er sprang mitten zwischen ihnen durch und streifte das eine am Fuss. Beide dachten sich gleich, wer das sein möchte, denn alsbald schwoll der Berührten der Kopf auf. Daheim liess man schnell einen Mann von Würenlingen kommen, der zu helfen wusste. Weil das Mädchen sich weigerte, mit ihm in sein eignes Haus zu kommen, suchte er draussen etliche Kräuter und übergab sie mit dem Auftrag, dieselben auf einem Kohlenfeuer langsam bähen und dann überschlagen zu lassen. Während dies geschah, begab sich jemand in das Haus der beargwöhnten Hexenfrau. Diese sass eben am Rocken und spann. Nach wenigen Minuten aber sprang sie wüthend vom Rade, entlief in ihre Kammer und vollführte da einen Höllenlärm. Dem Mädchen aber war geholfen.

Der Hase hat es indes doch nicht gelassen und ist auch nachher noch stets am Berge umher gelaufen, wo die alte Schlossruine steht. Noch kein Jäger hat ihm etwas anhaben können. Der Döttinger Doktor hat schon oft, aber immer vergeblich, auf ihn geschossen.

E. L. Rochholz, Schweizer Sagen aus dem Aargau, Band 2, Aarau 1856

Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.

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