Heidenhaus in Zuzgen - Sage

Heidenhaus in Zuzgen

Land: Schweiz
Region:
Kategorie: Sage

Heidenhäuslein heisst man eine Zelge im Gelände des Fricktaler Dorfes Zuzgen.

Die Erdmännchen, die hier wohnten, pflegten den Bauern, die über Nacht den Pflug auf dem Felde stehen liessen, einen Kuchen sammt einem Messer drauf zu legen. Den Kuchen konnte man essen, das Messer musste man liegen lassen. Nach einem solchen Frühstücke ging das Tagewerk doppelt gut von statten und der Segen ruhte sichtbarlich auf dem Acker. Als der Bauer Kaister sich den unglücklichen Spass machte und das Messer nicht mehr zurück gab, blieben die Erdmännchen aus, und die schöne Zeit der Kuchen war dahin. Man hat seit einem Jahrzehnt auf dieser Zelge zu verschiedenen Malen Heidengräber aufgepflügt.

Die vorgefundenen Gerippe waren gross, von gutem Zahnbau, mit kriegerischen Ehren bestattet, denn ein jedes hatte dreierlei Schwerter zur Seite liegen und am Ellenbogen des Einen fand sich ein sogenannter Nabel, eine eiserne schalenförmige Einfassung, die zur Schildbuckel diente.

Zweierlei Lanzenspitzen aus Bronze und aus Eisen, Schnallen von verfaultem Riemwerk, und ein an beiden Enden zugespitzter Nagel von sechs Zoll Länge, in der Mitte mit einer Messingzwinge versehen, lagen dabei.

(Lehrer Aug. Frisch in Zuzgen.) 

Sage aus Zuzgen

Band 3.2, Quelle: Ernst L. Rochholz, Naturmythen, Neue Schweizer Sagen, Leipzig 1962, S. 127 - 128

Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchen.ch.