Zwischen den Ortschaften Gebisdorf und Birmensdorf liegt nicht weit von der Badener-Landstrasse rechts ab in einer Wiese die Gebisdorfer Weintrotte, ein altes, halbzerfallenes Gebäude. Sie steht immer offen; kaum hat man sie zugeschlossen, so reissen die Trottengeister die Thüre wieder auf. Einmal traf sich's, dass eine lustige Gesellschaft, am Herbstabend vom Keltern ausruhend, hier um ein flackerndes Feuer sass und sich beim Most gütlich that. Während unsere Gesellen da plaudern und trinken, kommt ein kleines graues Männchen daher, dem eine Kochkelle im nackigen Sitzleder steckt, schreitet mit komischem Ernst mitten durchs Feuer, und so beleuchtet von allen Seiten sagt's im Verschwinden: Gueten Obig, ihr Hêre, es chömed no meh derige, und i bi denn de Choch!
Band 1, Quelle: Ernst L. Rochholz, Schweizer Sagen aus dem Aargau, Band 1 Aarau, 1856, Seite 287
Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchen.ch