Einmal wanderte Wabus, der Hase durch den Wald. Das Licht war schwach und der Hase konnte nicht gut sehen im Dunkeln. Er schaute sich um und entdeckte auf einem Ast Totoba, den Sägezahnkauz. Wabus sagte: «Es ist viel zu dunkel, ich sehe fast nichts. Von mir aus sollte es viel heller sein.»
Der Kauz drehte den Kopf hin und her und meinte: «Ich mag es, wenn es dunkel ist, da kann ich besonders gut sehen.»
Das ärgerte den Hasen und er rief: «Ich mag aber das Licht lieber, deshalb werde ich den Tag erschaffen, so dass es ganz hell wird.»
«Versuch es doch, wenn du meinst, dass du das kannst. Lass uns einen Wettkampf machen, damit wir sehen, wer stärker ist. Wenn du gewinnst, soll für immer heller Tag sein. Wenn aber ich gewinne, bleibt es für immer dunkle Nacht.»
Wabus war einverstanden. Er rief alle Tiere zusammen, die den hellen Tag mochten. Totoba aber rief alle Vögel und Tiere der Nacht herbei.
Endlich waren alle beisammen und der Wettkampf begann. Der Hase begann so schnell er konnte zu rufen: «Wabon, wabon, wabon! Licht, Licht Licht!». Der Kauz aber rief: «Unitipaqkot. Unitipaqkot. Unitipaqkot! Dunkelheit, Dunkelheit, Dunkelheit!”
Immer schneller und lauter riefen sie: «Wabon, wabon, wabon!» und «Unitipaqkot! Unitipaqkot! Unitipaqkot!»
Die anderen Tiere feuerten sie an und die beiden riefen immer schneller: «Wabon, wabon, wabon!» und «Unitipaqkot! Unitipaqkot! Unitipaqkot!»
Nun war aber das Wort für Dunkelheit viel länger und schwieriger als das für Licht und auf einmal kam Totoba durcheinander und rief ebenfalls «Wabon!»
Da riefen die Tiere: «Das Licht hat gewonnen! Von jetzt an soll immer heller Tag sein.»
Der Hase aber sagte: «Lasst uns das Licht und die Dunkelheit aufteilen. Am Tag soll es hell sein und in der Nacht dunkel.»
So machten sie es und so ist es bis heute geblieben.
Aus: Kindermärchen für Gross und Klein, © Mutabor Verlag