O du liebä, heitärä, hählä Tag

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Zwei alti Maitli, ein vermögliches und ein armes, lebten in einem Zimmer beisammen. Das reiche war ein neidisches, gehässiges »Bhänki«, das dem armen das Blaue in den Augen missgönnte; wenn es abends am gemeinsamen Tisch arbeitete, so stellte es sein Licht in ein zerschlagenes Häfelein, dass es nur auf seiner Seite hell wurde, auf der Seite des andern aber, das kein Lichtlein vermochte, dunkel blieb. Das arme wurde krank und musste im Bett liegen; auch jetzt noch blieb der Neidhammel seiner schmählichen Gewohnheit treu, so dass der arme kranke Tropf im Bett in der Dunkelheit daliegen musste, auch wenn die reiche Zimmergenossin Licht auf dem Tische brennen liess. Wenn dann allemal der lichte, junge Tag zum Fenster hereinschaute, dann war die Kranke froh und jubelte:

»O du liebä, heitärä, hählä Tag,

Dass dich niemmer g'häfälä mag (in einen Hafen einsperren)!« Als aber die Vermögliche starb, da wollte ihr kein einziges Kerzlein brennen.

Franziska Kruog, Wassen

Quelle: Müller, Josef: Sagen aus Uri 1-3. Bd. 1-2 ed. Hanns Bächtold-Stäubli; Bd. 3 ed. Robert Wildhaber. Basel: G. Krebs, 1926, 1929, 1945

Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.

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