Ein Kind sieht seinen verstorbenen Vater

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Ein Bauer in Erstfeld wurde vor kaum zwei Jahrzehnten von einer stiersüchtigen Kuh zu Boden gedrückt, dass er das Rückgrat brach und daran starb. Kurze Zeit nachher, als die Mutter mit ihrem zweijährigen Kinde zum Stalle ging, um das Vieh zu besorgen, rief dieses auf einmal: »Lüeget, da chunt der Vatter hinderem Gadä firä.« Ähnliches ereignete sich später mehrmals; die Mutter aber sah allemal nichts und suchte es auch dem Kinde auszureden und sagte ihm, der Vater sei ja nicht mehr hier, er sei im Himmel. Aber das Kind bestand jeweilen auf seiner Aussage. Endlich sagte es die Mutter dem Pfarrer in Bürglen; der fragte, ob das Kind tifig genug wäre, die Erscheinung anzureden und zu fragen, was sie wünsche und was ihr fehle. Die Mutter meinte: ja, und unterrichtete das Kind in seiner Rolle. Es redete bei der nächsten Erscheinung den Vater an, und der bekannte, er habe etwas gefehlt und bedürfe dafür dies und jenes. Das sagte dann die Mutter dem Geistlichen wieder, und dann erschien der Vater nie mehr. Was dieser gefehlt und was er noch gewünscht hatte, sagte die Mutter ausser dem Geistlichen niemanden.

Ambros Walker

Quelle: Müller, Josef: Sagen aus Uri 1-3. Bd. 1-2 ed. Hanns Bächtold-Stäubli; Bd. 3 ed. Robert Wildhaber. Basel: G. Krebs, 1926, 1929, 1945

Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.

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