Die wilde Jagd am Schwendelberg

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

„Ghörst wie-n- es chuttet gägem Guggerschhorn?

Es Wätter hie mer deichz' erwarte morn,

Vielicht no gar a chalti strubi Zyt,

U mugli isch, mier hie der Schnee nit wyt.

Drum, Hans, folg hienicht no nes Mal dim Att

U gang mer ienist nit ga Ryffematt!

Das isch, was i der hienecht rathe cha;

Es annersch Mal chast miera umhi gah."

Hans aber lachet du si Atten ns

U siet: “Desstwega ga-n- i glych va Huus;

's ist Samstig z' Nacht, as stürmi wie-n- es will,

I ha mi hienecht nit dehieme still."

„He nu su gang; doch b'segne di geng z'erst

Sobal dass d' eppis merkist oder ghörst.

U fragt di opp' a Jeger na der Zyt,

So gieb: „dem liebe Gott grad rächt!" zum churze B'schied."

Hans macht si jetz enannerena du zwäg

U stufflet uhi dur da stotzig Wäg;

Me ghört ne lang no, wie- n- er jutzt u singt

Grad was er usa- n- us der Chäla bringt.

Der Mon u d' Sterne si mit Gwülch verhüllt

U d' Wageglüs mit dicker Brühi g'füllt,

U z'ringsetum isch's wie-n- e schwarzi Wann,

Su dass me vur den Nase gseht ki Hann.

U wie-n- es schläht am Chilchsthurm Mitternacht,

Su fäht es an u donneret u chracht;

Es zieht si nidsi besser gege'm Thal

U chuttet aha dur e Tannewal.

Dä Giesterzug ist Hans geng näher cho;

Du hett's ihm doch du afe d's Lache gno.

Mit sant em Gwürz hett's Tanni usa dreit

U- n- ihn a gueta Blätz uf d' Syta gweit.

U du mit allergattig Thiera Gschry

Jsch dä ganz Rumpel näbe- n- ihm vurbi.

Das hett ghaguttet, glachet, gflucht und gchlagt

U wytersch zoge- n- isch die ganze Jagd.

Er aber hett si grad nit viel dra g'kehrt

u hett si b'segnet, wie- nes d'r Att hett g'lehrt.

Doch z'löscht chunt no ganz z'hinnerist im Tross

A grüena Jeger, hoch uf schwarzem Ross,

Mit brunem Haar u fürzüntrothem Bart;

Dä seht du zu-n- ihm: „Bis so guet u wart,

Mi liebe Fründ, u säg mer doch wie wyt

As du no wüllt, u was hie ist für Zyt."

„Dem liebe Gott isch weder z'spat no z'früi,

Für d's Annera z' vernäh, gib dir nit Müeih."

So seit der Hans. „Doch möchti g'fragt di ha,

Was du de iegetlich hest g'macht u tha.

Dass du bi'r Nacht a so muest umha zieh?

Denn du wirst doch d'r wildi Jeger si?"

„As chunt d'r Wohl, chast du das Sprüchli no,

Süst müesstist du jitz o grad mit mer cho;

Doch hüet di wohl u deich geng was de thuest,

Dass du na 'm Tod de nit no mit mer muest.

Doch uf di Frag cha- n- i nit Antwort gä,

Du muest das gschaue annerwärts z' vernäh.

Du gsehst, dass i an alte Ritter bi,

Vielicht bin i sogar di Vorfahr gsi;

Denn i dir fliesst no altes Ritterbluet.

Thue nie nüt Bös's u flieh der Uebermueth.

De bruchst nit Chummer z' ha , dass du wie-n- i,

Na 'm Tod a so de muest da umha zieh."

Su het er gsiet, u sprengt de- n- Annera na

U het d'r Hans ung'schore da la stah.

Dä ist du wieder hübschli gäge him

u i sis Gade still. Es het doch ihm

O so- n- es Bitzi gruuset bi d'r Sach

u lang ist er no blibe uuf u wach.

Doch endli het er si i d' s Bettli gliet

U het kim Möntsch kis Stärbeswörtli gsiet.

Am Morge gseht er a chli tschuppet dry;

As ist vielicht a chli vom Gruuse gsy.

U- n- uf em Lann da lit a tüefa Schnee,

Wie me ne um die Zyt süst nie het gseh.

Das ist die Gschicht vom Thürst am Schwendelbärg;

Sie ist bekannt im ganze Guggisbärg,

U wärsch nit gwüsst het bis uf diesi Stunn,

Dem thue - n- i 's jetz i diese Ryme z' chunn.

We öpper de no meh will cho vernäh,

Su chöm er num, i wiess vielicht no meh.

Ha gar mängs Stückli ghört vam Grossatt und vam Att;

I hiesse Hans u chäse z' Aeckematt.

Quelle: J. J. Jenzer, Heimathkunde des Amtes Schwarzenburg, Bern, 1869.

Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung, www. maerchen.ch

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