Barba Giatgen und Gionlign

Land: Schweiz
Kategorie: Zaubermärchen

Es waren zwei Brüder, beide heirateten. Barba Giatgen nahm eine reiche Frau, und sie hatten keine Kinder. Barba Gionlign heiratete eine Frau mit wenig Geld, und sie hatten viele Kinder. Eines Tages sagte Gion, der älteste Sohn: «Wie kommt das, Vater, dass Barba Giatgen so reich ist, einen schönen Laden, hat wo alle Waren ausverkauft sind, und Ihr solche Mühe habt, Euch durchzuschlagen?» - «Ich will dir schon sagen, warum: Dein Onkel Giatgen hat eine Frau mit viel Geld bekommen und keine Kinder aufziehen müssen, und ich habe umgekehrt deine Mutter, eine arme Frau, geheiratet und eine Schar Kinder bekommen.» - «Wer weiss, Vater, wenn Ihr mich jetzt mit Onkel Giatgen in die Türkei gehen liesset, um Waren einzukaufen und einen Laden aufzumachen? Dann hätten wir es vielleicht besser.» - «Aber Sohn, dazu braucht es Geld.» - «Oh, lasst das nur meine Sorge sein.»

Er ging sogleich zu seinem Onkel und fragte, ob er ihn in die Türkei mitgehen lasse, er habe im Sinn, einen Laden aufzumachen. Der Onkel meinte: «Du kannst schon kommen, doch du musst mindestens 2000 Dukaten haben. In acht Tagen fährt das Schiff, und dann musst du bereit sein.» Sein Onkel Giatgen glaubte nicht, dass er so viel Geld bekomme. Jetzt ging Gion zu seinem Paten, der war der Pfarrer im Dorf. «Ihr, Herr Pate, müsst mir nun 2000 Dukaten leihen; ich habe im Sinn, mit meinem Onkel in die Türkei zu gehen, um Waren einzukaufen und einen Laden aufzumachen.» Der Pate entgegnete: «Womit bürgst du?» Als Antwort zeigte Gion auf das Kruzifix an der Wand: «Damit bürge ich.» Da wagte sein Herr Pate es nicht, nein zu sagen.

Als die acht Tage um waren, reiste er mit seinem Onkel Giatgen ab, und sie landeten dann in der Türkei. Hier übernachteten sie in dem Wirtshaus, wo Barba Giatgen meistens abstieg. Als es schon Nacht war, rief Gion: «Barba Giatgen, hört, hier ist jemand, der drischt.» Barba Giatgen sagte: «Sei still und lass mich schlafen, sei nicht neugierig.» Doch Gion war die ganze Nacht unruhig. Am Morgen stand er vor seinem Onkel auf und fragte den Wirt, warum jemand die ganze Nacht gedroschen habe. Der Wirt antwortete: «Dieser Mann ist gestorben und hätte dem Mann hier nebenan 500 Dukaten geben sollen; jetzt muss er wiederkommen und dreschen, bis er seine Schuld abbezahlt hat.» Gion ging zu dem Bauern und fragte, ob er jenen Toten nicht freikaufen könnte. Da gab der zur Antwort: «Doch, doch, zahl mir nur das, was der mir schuldig ist, nachher kann er schon seine Ruhe haben.» Gion sagte: «Hier habt Ihr die 500 Dukaten, die er Euch noch schuldet.» Dann ging er ins Wirtshaus zurück. Sein Onkel war inzwischen aufgestanden und fragte: «Wo warst du?» Gion antwortete, er habe jenen Toten freigekauft, welcher wiederkommen und dreschen musste, er habe 500 Dukaten gegeben, um ihn zu erlösen. Sein Onkel wurde wütend: «Dummer Kerl, der du bist, hierher in die Türkei reisen, Geld verschwenden, um Tote freizukaufen.»

Dann reisten sie weiter und übernachteten wieder in einem Wirtshaus. Da hörte er während der Nacht zwei Frauen wunderschön singen. Gion rief seinen Onkel und sagte: «Hört, Onkel Giatgen, wie gut die singen.» - «Schlaf und sei still», gab der zurück. Doch Gion stand auf, ging zum Fenster und lauschte. Am Morgen stand er wieder vor seinem Onkel auf und fragte den Wirt, warum zwei Frauen in der Nacht so schön gesungen hätten. Der Wirt antwortete: «Das sind zwei Sklavinnen; die eine ist die Tochter des Königs von Amsterdam, die andere ihre Kammerjungfer. Sie machten auf einem Schiff draussen auf dem Meer einen Ausflug und wurden von den Türken als Sklavinnen gefangen genommen.

Da ging Gion hin und fragte, ob er sie freikaufen könne Da gaben sie zur Antwort, wenn er 500 Dukaten gebe, könne er sie haben. Gion zahlte kurzerhand 500 Dukaten und kehrte mit den beiden Frauen zum Wirtshaus zurück. Barba Giatgen war inzwischen aufgestanden und fragte, wo er gewesen sei. Gion antwortete, er habe jene beiden Frauen freigekauft, die in der Nacht gesungen hätten; die Armen seien gefangen genommen und versklavt worden, er habe 500 Dukaten gegeben. Barba Giatgen wurde diesmal noch wütender als das erste Mal. Unterdessen hatte er seine Waren eingekauft, fuhr nach Hause und liess Gion in der Türkei zurück. Barba Giatgen kam nach Hause. Der Vater fragte nach seinem Gion, wo der sei. Sein Vater, seine Mutter und seine Geschwister hatten grosses Mitleid mit ihrem Gion. Der war in der Türkei mit seinen zwei Frauen, spazierte da in der Stadt herum und hatte noch 1000 Dukaten in der Tasche. Da kamen sie an einem Laden vorbei. Er blieb stehen und sagte: «Hier ist ein schöner Laden mit schönen Waren.» Da stand ein alter Mann im Eingang, und Gion fragte, wie viel all diese Waren kosten sollten, die er in diesem Laden habe. Der alte Mann antwortete: «Wenn du mir 500 Dukaten mit dem gleichen Zeichen und mit der gleichen Jahrzahl drauf zahlst, so kannst du alles haben.» Gion ging zu einem Goldschmied und fragte, ob er nicht diese 500 Dukaten wechseln und alles solche mit dem gleichen Zeichen und der gleichen Jahrzahl haben könnte. Der Goldschmied sagte: «Doch, ich habe soeben diese da frisch geprägt, und sie sind alle in ganz neuen Rollen.» Gion kam mit den 500 Dukaten, so wie er gesagt hatte, zum alten Mann zurück. Der ging aus dem Laden und überliess ihm alles. Da lud unser Gion, eine Weile nach der Rückkehr eines Schiffes, die ganze Ware ein, die im Laden war. Er und seine zwei Frauen schifften sich ein. Da nahm er, bevor das Schiff das Land erreichte, ein kleines Boot, um rascher an Land zu kommen; er brauchte ein Lager für seine Waren. Ihr könnt euch denken, welche Freude die Seinen hatten, ihren Gion wieder zu sehen. Sein Vater sagte: «Hauptsache, du bist wieder da; das Geld werden wir deinem Herrn Paten bestimmt zurückgeben können.» - «Vater, geht rasch und fragt bei den Nachbarn nach Kammern und Scheunen, um Waren zu lagern und fragt auch, ob sie mit Doppelgespannen, Ochsen und Pferden zum Ufer kämen, denn es kommt ein Schiff voll Waren.» Der Vater ging, und alle sagten: «Ja, ja, ihr könnt genug Waren einstellen.» Die Nachbarn lachten und sagten untereinander: «Jetzt kommt unser Gion mit seinen zwei Frauen.» Da machten sich alle lachend auf den Weg, einer mit einem Doppelgespann, einer mit einer Kuh und noch einer mit einem Ochsen, um die Waren hinaufzuführen. Jetzt sahen sie ein Schiff, das sich näherte, und sie sagten zueinander: «Es muss doch wahr sein.» Sie begannen, Waren aller Art auszuladen, so dass alle eine rechte Ladung ins Dorf zu führen hatten. Darauf eröffnete unser Gion einen Laden und konnte alles um fünf bis zehn Rappen billiger geben als sein Onkel Giatgen. Gion hatte sofort Kundschaft aus den Nachbardörfern; alles kam zu ihm, sein Geschäft lief sehr gut. Eine seiner zwei Frauen bediente im Laden, und die andere arbeitete als Köchin. Die zwei Frauen hatten gesagt, als er sie freigekauft hatte, er könne heiraten, welche er wolle. Eines Tages ging Gion zu seinem Vater: «Ich möchte jetzt eine der beiden heiraten, ich möchte die Königstochter nehmen, doch ich weiss nicht, welche das ist.» Sein Vater sagte: «Also, weisst du was, geh du morgen weg, und ich bleibe im Schlafzimmer über der Stube und höre zu, was sie untereinander reden.» Da brachte die Köchin der andern, die im Laden war, das Mittagessen und sagte, sie esse allein. Nun wusste der Vater, welches die Königstochter war, und er erzählte dem Sohn, als der zurückkam: «Nun heirate du die, welche im Laden ist, denn die andere sagte, als sie das Mittagessen brachte, sie esse allein.» Unser Gion ging zu den beiden Frauen: «Wisst ihr noch, als ich euch freigekauft habe, habt ihr gesagt, ich könne jene heiraten, die ich wolle.» Die beiden Frauen erwiderten: «Ja, das haben wir gesagt, und du kannst jene nehmen, die du willst.» - «Also gut, du vom Laden sollst meine Braut sein.» Ein Jahr später hatte sie das Glück, einen Knaben zu bekommen, der Franz Gisep, wie ihr Vater, der König von Amsterdam, heissen sollte. Eines Tages sagte sie zu ihrem Gion, sie hätte gerne, dass ihr Vater, der König, erfahre, dass sie noch lebe und von der Sklaverei befreit sei. Gion sagte: «Also gut, ich will nach Amsterdam gehen und berichten, dass du noch am Leben bist.»

Eines Tages ging er weg und schiffte sich nach Amsterdam zu ein. Er hatte ein Segel gehisst, worauf die Namen Gion, Maria Elisabeta und Franz Gisep standen, als das Schiff in Küstennähe kam. Als der König auf seiner Laube draussen stand und aufs Meer hin schaute, sah er ein Schiff kommen, auf dem mit grossen Buchstaben etwas geschrieben stand, aber er konnte es nicht lesen. Er holte sein Fernrohr und sagte zur Königin: «Da ist etwas Besonderes los. Gewiss kommen Nachrichten von unserer Tochter.» Nun trat er mit der Königin auf die Laube, schaute durch sein Fernrohr und sah, dass geschrieben stand: Gion, Maria Elisabeta und Franz Gisep. Er sagte zur Königin: «Du, unsere Tochter ist noch am Leben; sie muss mit einem Gion verheiratet sein und einen Buben haben, der so heisst wie ich.»

Als das Schiff landete, hatte er schon den Befehl erteilt, mit einer vierspännigen Kutsche entgegenzufahren. Da jedoch nur Gion da war, fragte der König, wo seine Tochter sei. Gion antwortet, sie habe noch nicht kommen können mit ihrem Franz Gisep, sie sei wohlauf und lasse grüssen. Er berichtete, er habe sie freigekauft und vor einem Jahr geheiratet. Der König sagte, er solle für einige Tage dableiben und dann zurückfahren, um Frau und Kind zu holen. Gion blieb einige Tage, dann führ er zurück.

Der Hofschreiber wollte ihn ein Stück weit aufs Meer hinaus begleiten und danach mit einem Boot zurückkehren. Als Gion aus dem Fenster schaute, da gab der Hofschreiber ihm einen Stoss und warf ihn ins Meer, doch ein grosser Fisch kam angeschwommen und verschlang ihn. Der Hofschreiber kehrte in aller Eile um und sagte, Gion sei ins Meer gefallen und ein Fisch habe ihn gefressen; aber er wolle die Tochter und das Kind holen und ihnen sagen, was mit Gion geschehen sei. Er ging und kam mit Tochter und Kind zurück und brachte sie nach Amsterdam. Dann fragte er sie, ob sie seine Braut sein wolle. Sie gab zur Antwort: Sieben Jahre wolle sie um ihren Gion trauern, und nach sieben Jahren wolle sie ihn heiraten.

Der Fisch schwamm und spuckte Gion noch lebend am Ufer aus. Da wusste unser Gion ganz und gar nicht, in welchem Land er sich befand. Er machte sich auf den Weg, kam in ein Dorf und fragte nach Arbeit. Da waren einige Frauen an einem Brunnen, die wuschen, und so fragte er, ob sie nicht wüssten, wer einen Mann zum Arbeiten brauche. Eine sagte, er solle zum Dorfmeister gehen, der suche einen Geisshirten, denn der sei gestern davongelaufen. Der Dorfmeister wohne gerade dort drüben in jenem Haus. Der sagte, wenn er die Geissen hüten wolle, so könne er dies tun, und Gion übernahm das Geisshüten. Da blieb er sieben Jahre weniger sieben Tage.

Eines Tages, als er mit den Geissen auf die Alp ging, war er eingeschlafen, da hörte er es rufen: «Gion, steh auf, du hast noch Zeit.» Er stand auf, schaute herum und sah niemanden. Am nächsten Tag kehrte er an den gleichen Ort zurück und hörte dasselbe: «Gion, steh auf, du hast noch Zeit.» Da er niemanden sah, kehrte er am dritten Tag wieder dorthin zurück. Da rief es nochmals: «Gion, steh auf, du hast noch Zeit.» Er stand rasch auf, sah einen Fuchs zuoberst auf einem Hügel und fragte: «Hast du mich gerufen?» - «Ich, ich habe dich gerufen.» Gion fragte: «Was willst du denn von mir?» Der Fuchs gab zur Antwort: «Deine Frau hält in sieben Tagen Hochzeit mit dem Hofschreiber. Wenn du das Ganze verhindern willst, so hast du noch Zeit.» «Wie kann ich das Ganze verhindern?» fragte Gion, «da ich hier hocke und vielleicht einen Monat brauche bis ich in Amsterdam bin?» - «Also gut, wenn du versprichst, mir die Hälfte von dem zu geben, was du in einem Jahr zusammengebracht hast, so kannst du auf mir reiten, ich bringe dich hin.» Gion antwortete: «Ja das muss ich sehen» und setzte sich rittlings auf den Fuchs. Der machte Sprünge von einer Ecke zur andern und gelangte mit ihm nach Amsterdam. Gion ging zum Schloss. Da waren grosse Vorbereitungen im Gange für die Hochzeit, die seine Frau in sieben Tagen mit dem Hofschreiber halten sollte. Also fragte er, ob sie nicht jemand zum Wasser- und Holztragen brauchen könnten. Die Köchin sagte: «Lassen wir ihn Wasser und Holz tragen und geben wir ihm etwas zu essen, so ist er zufrieden.»

Eines Tages, als die Köchin einen Eierkuchen für den König und die Tochter backte, stand Gion dort mit einem Arm voll Holz. Sobald nun die Köchin ihm den Rücken zukehrte, streifte er sich den Ring vom Finger und warf ihn in den Eierkuchen. Als der König den Eierkuchen entzweischneiden wollte, da schnitt das Messer nicht, so dass er zu seiner Tochter sagte: «Wer weiss, was hier drin ist?» Er nahm mit der Gabel den Kuchen auf: Es war ein Ring drin. Die Tochter rief: «Ho, das ist der Ring meines Gion, mein Gion lebt noch.» Sie hatte ihm jenen Ring gegeben, als sie Hochzeit hielten, es war «Gion» eingraviert, und sie erkannte den Ring. Der König klingelte unverzüglich mit dem Glöcklein, um die Köchin zu rufen. Er fragte sie, wer in der Küche gewesen sei, als sie jenen Eierkuchen gemacht habe. Die Köchin antwortete: «Jesses Maria, es war gewiss niemand da, doch wie habe ich das gemacht?» Sie habe des Königs Wort, sie solle die Wahrheit sagen. «Doch, einer war in der Küche, den liessen wir dieser Tage Wasser und Holz tragen, da wir mehr zu tun haben als sonst.» - «So, der soll sofort hierher kommen.» Unser Gion trat furchtlos vor den König, als zerlumpter Geisshirt, doch seine Frau erkannte ihn sogleich und begrüsste ihn voller Freude. Er erzählte alles, was der Hofschreiber mit ihm gemacht hatte, und dass er hierher gekommen war, um das Ganze zu verhindern. Sie machten untereinander ab, bis zum Tag der Hochzeit nichts zu sagen.

Die Maurer verputzten das Schloss rundherum und brachten für den Hochzeitstag alles in Ordnung. Gion fragte, ob sie nicht einen Mörtelbuben brauchten, um den Mörtel anzurühren. Die Maurer sagten, doch, er könne kommen. Da war er eben dabei, mit der Kelle Mörtel zu rühren, als der Hofschreiber vorüberging. Gion schüttelte heftig und spritzte den ganzen Mörtel auf ihn. Der Hofschreiber brüllte, ein so unverschämter Kerl, der ihn so mit Mörtel voll gespritzt habe, sei ihm noch nie über den Weg gelaufen, und er gab den Befehl, ihn ins Gefängnis zu stecken. Dann ging er unverzüglich zum König, erzählte alles und zeigte, wie verschmiert er war. Zwei Tage später sollte die Hochzeit sein. Der König gab die Erlaubnis, dass an jenem Tag alle Gefangenen hinauf an den Tisch kommen könnten. Der Bräutigam sass mit der Braut zuoberst am Tisch, und die Gefangenen zuunterst. Der König fragte, ob alle hier seien; der Hofschreiber antwortete: «Es sind alle hier ausser dem Frechdachs von gestern, den, so habe ich befohlen, sollen sie im Gefängnis verfaulen lassen.» Der König sagte: «Ich habe befohlen alle, und ich will, dass auch der mit den andern heraufkommt.» Der musste zuallerunterst an den Tisch. Da stellte der König dem Hofschreiber die Frage, was zu tun sei mit einem, der versucht habe, die Frau eines andern zu heiraten. Der Hofschreiber antwortete: «Man soll ihn von Pferden zerreissen lassen.» Da stand der Gefangene zuunterst am Tisch auf und sagte: «So muss man es gerade mit dir machen; du hast versucht, mich ins Meer zu werfen, um meine Frau zu heiraten.»

Als das Jahr um war, kehrte der Fuchs zurück und verlangte die Hälfte von dem, was Gion zusammengebracht hatte. Der hatte alles Geld genau beiseite gelegt. Der Fuchs sagte: «Das hier ist nicht alles.» Gion fragte: «Was fehlt denn noch?» - «In diesem Jahr hatte deine Frau das Glück, einen Buben zu bekommen, und den müssen wir auch teilen.» Gion sagte: «Das ist wahr.» Er nahm das Schwert und zog seinen Buben an einem Bein aus der Wiege, um ihn entzweizuschneiden. «Halt», befahl der Fuchs, «ich schenke ihn dir, denn ich bin der Tote, den du freigekauft hast; ich bin jener Alte, der dir das Geld gewechselt hat, ich habe mich in einen Fisch verwandelt, um dich aus dem Meer zu retten und in einen Fuchs, um dich über Berg und Tal zu tragen, damit du rechtzeitig ankommen und das Ganze verhindern konntest, als der Hofschreiber deine Frau heiraten wollte. Alles habe ich als Gegenleistung dafür getan, dass du mich freigekauft hattest und ich nicht mehr weiter dreschen musste, sondern ruhen konnte.»

(Oberhalbstein)

 

Quelle: Die drei Hunde, Rätoromanische Märchen aus dem Engadin, Oberhalbstein und Schams. Caspar Decurtins/Ursula Brunold-Bigler/Kuno Widmer, Desertina Verlag, Chur 2020. © Ursula Brunold-Bigler.  

Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung auf www.maerchenstiftung.ch.

 

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