Der Schmutzli als Kinderräuber

Land: Schweiz
Kategorie: Sage

Es war einst ein gar unfolgsames Kind zu Rüezligen, zwischen Wangen und Buttisholz. Als weder Vorstellung noch Strafe helfen wollten, drohte die Mutter, sie werde es das erste Mal, da es wieder setzköpfisch sei, dem Schmutzli übergeben. Die Gelegenheit, diese Drohung zu erfüllen, liess nicht lange auf sich warten. Die Mutter wollte ihr Wort halten und traf mit dem Knecht Hans die Verabredung, er sollte den Schmutzli machen, das Kind, wenn sie 's zum Fenster hinauslange, in Empfang nehmen, „schmelzen" und erschrecken. So begab er sich hinweg aus der Stube in die Küche, wo er noch beim Herde seine Pfeife anzündete. Die Mutter streckt das Kind zum Fenster hinaus und fragt laut Abrede: „Bist da, Schmutzli?"            ruft eine rauhe Stimme, fort ist das Kind - und kehrt nimmer. Nicht der Knecht hatte es geholt, sondern der Böse, indes jener mit Tabakanzünden zauderte.

Manchmal hörten sie 's noch im nächsten Walde, der dem Nienerli gehörte, schreien:

„Im Nienerlisgraben,

Da muss ich g'nagen."

Nach andern heisst dieser Graben, wie jetzt noch, der Mörisgraben.

 

Quelle: Alois Lütolf, Sagen, Bräuche, Legenden aus den fünf Orten Luzern, Uri, Schwyz, Unterwalden und Zug, Luzern 1865. Eingelesen von der Mutabor Märchenstiftung, www.maerchenstiftung.ch.

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